Britische Regulierungsbehörden starten eine vorläufige Ermittlung wegen des Verdachts der Marktmanipulation auf dem Währungsmarkt. In den folgenden Monaten konkretisiert sich der Verdacht: Wichtige Händler verschiedener Geldhäuser sollen Preisabsprachen vor großen Kundenaufträgen getroffen und die Fixing-Kurse für bestimmte Währungen zu ihren Gunsten beeinflusst haben.
Auch die Schweizer Finanzaufsicht berichtet darüber, mehrere Banken wegen möglicher Verstöße auf dem Devisenmarkt zu überprüfen. Die EU-Kommission steht bereit, bei den Ermittlungen – es geht auch um Kartellvorwürfe – beizuspringen. Am 9. Oktober bestätigt die Royal Bank of Scotland Ermittlungen und übermittelt Kommunikationsaufzeichnungen eines ehemaligen Händlers an die Behörden.
Aus den vorläufigen Ermittlungen der britischen Aufsichtsbehörde FCA wird ein formales Verfahren. In Asien bestätigt die Finanzaufsicht in Hong Kong, ebenfalls einige Banken zu untersuchen.
Die Deutsche Bank – Marktführer im Devisenhandel – bestätigt Anfragen der Aufsichtsbehörden. Die Ermittlungen befänden sich in einem frühen Stadium. Auch die Schweizer UBS legt die Prüfung in ihrem Quartalsbericht offen. Am 29. Oktober bestätigt das US-Justizministerium, dass sowohl die Strafverfolgungs- als auch die Kartellabteilung ermitteln.
Ende Oktober wird bekannt, dass die britische Bank Barclays und die Royal Bank of Scotland Händler von der Arbeit beurlaubt haben – ohne Schuldanerkenntnis.
Citigroup und JP Morgan gehören ebenfalls zu den untersuchten Geldhäusern, am 4. November berichtet auch die HSBC offiziell von Behördenanfragen wegen möglicher Regelverstöße beim Devisenhandel. Am 5. November berichten mehrere Medien über millionenschwere Strafzahlungen wegen der Manipulation des Zinssatzes Euribor. Auch Goldman Sachs ist nun Ziel der Ermittlungen.
Die Deutsche Bank suspendiert mindestens einen Devisenhändler wegen Manipulationsverdachts. Es bestehe der Verdacht, dass er Referenzkurse für Währungen manipuliert habe, berichtet die Tageszeitung „Die Welt“. Der Händler habe in New York gearbeitet und mit argentinischen Pesos gehandelt.
Die privaten Konten von Händlern stehen bereits im Visier der Ermittler – der Verdacht: Bankmitarbeiter dürften Manipulationen auch zu gewinnträchtigen privaten Geschäften genutzt haben. Jetzt wollen einige Großbanken die internen Regeln für private Transaktionen ihrer Mitarbeiter verschärfen.
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Das Bankenoligopol ist organisierte Kriminalität und genauso muss es bekämpft werden. Auch sollten die die Vorstände (oder Paten) für die schmutzigen Machenschaften haftbar gemacht werden. Das deligieren von Verantwortung sollte nicht möglich sein.
Ist es nicht auch so, dass auf Grund der Zeitverschiebungen viele Absprachen bereits ausserhalb der Geschäftsräume erfolgen ? Der Arbeitgeber stellt die Kommunikationsmittel zur Verfügung. Arbeitgeber erwartet Home-Office. Absolut nicht zu kontrollieren.
Der DB geht's doch gar nicht darum, solche Absprachen zu unterbinden. Sie will vielmehr verhindern, dass diese Absprachen irgendwo dokumentiert werden. Und (Bloomber-?) Chatrooms werden aufgezeichnet (genauso wie Händlertelefone). Aus genau diesem Grund dürfte die DB en Löwenanteil der Strafe zu tragen haben - und genau das soll zukünftig nicht mehr passieren. Also, Ihr schlauen Händler-Jungs, nutzt Eure Mobiltelefone. Die überwacht nur die NSA, nicht aber die BaFin oder eine europäische Bankenaufsicht.
und wie wird die Einhaltung dieses Verbotes kontrolliert? Ist dies überhaupt kontrollierbar? Das is in meinen Augen wieder nur eine populistische Handlung / Anweisung um den Leuten / Politikern Sand ins Auge zu streuen. Mehr nicht.
Wenn man nicht die Kommunikationsplattformen der Terminalanbieter (bspw. Bloomberg Anywhere) nutzen kann, nutzt man eben Big Dough oder zur Not das Telefon. Wer will denn das überwachen.
Es ist schon erstaunlich, wie Ideen-reich man sein kann, wenn es ums Geld geht. Aber die schlauen Händler werden sich bald etwas Neues einfallen lassen, denn Geld einfach ein Anreiz, dem kaum einer widerstehen kann.
Wahrscheinlich machen alle die Verluste, die sich nur an die Regeln halten. anders herum, wer von uns fährt wirklich in der Stadt 50 und auf der Autobahn nur 120km/h? Regeln und Gesetze sind schließlich dafür da, dass man ihre Grenzen auslotet und sieht,was dann passiert.
So funktioniert u.a. der Lernprozess der Kinder. Nur gestörte Kinder machen nur das, was man ihnen erlaubt.