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Moody's Ratingagentur stuft deutsche Banken herab

Die Experten von Moody's haben den Ausblick für Deutschlands Geldhäuser auf negativ gesenkt. Schuld sind die Minuszinsen und hausgemachte Probleme.
21.11.2019 - 09:00 Uhr Kommentieren
Die Hochhäuser der Frankfurter Banken an einem trüben Herbsttag. Die Gewinnschwäche der Geldhäuser bereitet der Ratingagentur Moody's Sorgen. Quelle: dpa
Frankfurter Banken-Skyline

Die Hochhäuser der Frankfurter Banken an einem trüben Herbsttag. Die Gewinnschwäche der Geldhäuser bereitet der Ratingagentur Moody's Sorgen.

(Foto: dpa)

Frankfurt Deutschlands Banken bekommen durch die ultralockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank zusehends Probleme. Die internationale Ratingagentur Moody's befürchtet, dass die Profitabilität und die Kreditwürdigkeit der Institute durch die chronischen Minuszinsen schwächer wird.

Deshalb haben die Experten den Ausblick für die deutschen Geldhäuser am Donnerstag von „stabil“ auf „negativ“ herabgestuft. Das bedeutet, dass den Banken in den nächsten zwölf bis 18 Monaten eine schlechtere Note für ihre Bonität droht.

Die ohnehin schwache Profitabilität der Banken werde sich weiter verschlechtern, weil die Zinsmargen nachgeben würden, argumentiert Bernhard Held, Senior Credit Officer bei Moody's. Probleme sieht Held vor allem für kleinere Banken, die sich hauptsächlich über Einlagen refinanzieren.

Die Institute seien gezwungen, auslaufenden Kredite und Wertpapiere kontinuierlich durch deutlich niedriger verzinste Alternativen zu ersetzen. Außerdem sei es den deutschen Banken nicht gelungen, ihre hohen Kosten in den Griff zu bekommen, warnt Moody's.

Im vergangenen Jahr hätten die Geldhäuser 80 Cents in die Hand nehmen müssen, um einen Euro einzunehmen. Als weiteres Problem sieht Held den hohen Bestand an Einlagen, die sich Dank der Minuszinspolitik der EZB zu einer erheblichen Belastung für die Banken entwickelt hätten.

Im September hat die Notenbank ihren Strafzins für Gelder, die die Banken bei ihr parken, auf 0,5 Prozent erhöht und klar gemacht, dass sich an den Minuszinsen auf absehbare Zeit nichts ändern wird.

In ihrem jüngsten Bericht zur Stabilität des Finanzsystems hat die EZB eingeräumt, dass ihre Geldpolitik zu immer mehr und immer stärkeren unerwünschten Nebenwirkungen führt. Eines der zentralen Risiken sieht die Zentralbank in der Gewinnschwäche der Banken im Euro-Raum, deren Ertragsperspektiven sich weiter eingetrübt hätten.

Die Aktien der großen deutschen Privatbanken reagierten am Donnerstag Morgen mit Kursverlusten auf die Kritik von Moody's. Die Aktien der Deutschen Bank fielen um 0,9 Prozent, die der Commerzbank um 1,2 Prozent.

Mehr: Diese vier Risiken sieht die EZB für die Eurozone.

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