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Moody's-Studie Auf deutsche Banken kommen harte Zeiten zu

Harter Wettbewerb, niedrige Zinsen: Es sieht nicht gut aus für die deutschen Banken, befindet die Ratingagentur Moody's in einer Studie. Sie begründet auch, warum die Banken Risiken nicht gut ausgleichen können.
19.10.2012 Update: 19.10.2012 - 03:05 Uhr 4 Kommentare
Die Türme deutscher Banken in Frankfurt am Main. Quelle: dpa

Die Türme deutscher Banken in Frankfurt am Main.

(Foto: dpa)

Frankfurt Die deutschen Banken müssen sich nach Ansicht der Ratingagentur Moody's in den nächsten anderthalb Jahren auf kräftigen Gegenwind einstellen. "Der Druck auf die Gewinnmargen wird wegen des harten Wettbewerbs und der niedrigen Zinsen hoch bleiben und wahrscheinlich zu einem weiteren Rückgang der ohnehin schwachen Einnahmen und Gewinne führen", sagte die Ratingagentur in einer am Freitag vorgestellten Studie voraus. Die Aussichten für das deutsche Bankensystem beurteilt die US-Agentur deshalb - wie bereits seit 2008 - negativ.

Im deutschen Drei-Säulen-System mit Privatbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken gibt es so viele Geldhäuser wie in kaum einem anderen Land. Dies führt zu einem extrem harten Wettbewerb, der Kunden zugutekommt, aber den Instituten zu schaffen macht.

Vor der Finanzkrise 2008 suchten einige deutsche Banken deshalb ihr Glück im Ausland und verbrannten sich die Finger. Nun konzentrieren sich viele - darunter die Commerzbank und diverse Landesbanken - wieder verstärkt auf ihren Heimatmarkt.

Dadurch sinke für die Institute zwar die Ansteckungsgefahr, der Druck auf die Gewinnmarge in Deutschland nehme jedoch weiter zu, warnte Moody's. "Die Zweifel an der Zukunftsfähigkeit einiger Bank-Filialen nehmen zu."

Moody's rechnet zudem damit, dass die Konjunkturabkühlung und die Euro-Schuldenkrise den Instituten weiter zusetzen werden. Die Konzentration auf konjunkturempfindliche Branchen wie Gewerbeimmobilien und Schifffahrt sowie das Engagement in kriselnden Euro-Staaten mache "deutsche Banken sehr verwundbar", betonte die Ratingagentur, die viele deutsche Großbanken deshalb bereits im Juni herabgestuft hatte.

Die Fähigkeiten deutscher Banken, Risiken wegzustecken, ist aus Sicht von Moody's begrenzt. Die Refinanzierung und Liquiditätsversorgung laufe zwar besser als in die vielen anderen europäischen Ländern, die Kapitalausstattung sei aber weiter mau. "Wir glauben, dass einige deutsche Banken mit ihren Kapitalposition in Stresssituationen anfällig sind."

  • rtr
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4 Kommentare zu "Moody's-Studie: Auf deutsche Banken kommen harte Zeiten zu"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Die Deutschen Bankentitel sind diese Woche sehr gut gelaufen, also wieder ein Signal für die Hintermänner von Moody's, hier einzugreifen. Dass es geklappt hat sehen Sie ja selbst an den Kursen, ein Grund für Moody's Hintermänner, sich über die leicht beeinflussbaren deutschen Aktionäre kaputtzulachen. Haben Sie auch gleich vor lauter Panik verkauft???
    Nächste Woche erholen sich die Banktitel wieder und Sie sind draußen - selber Schuld. Die Commerzbank ist sowieso weit unterbewertet.

  • Gemäß Reuters wird die Deutsche Bank in 2012 den Gesamtumfang der Bonuszahlungen um 17,6 Prozent absenken. Der Wert des Pools beträgt aber immer noch 3,5 Mrd Euro. Geht man von der Prämisse aus, dass Bankangestellte im Durchschnitt keine besseren Leistungen erbringen als Mitarbeiter in anderen Branchen ist die Bezahlung von Bonusempfängern noch immer grotesk hoch. Wären die Zahlungen nur halb so hoch, würde die Deutsche Bank einen zusätzlichen Gewinn von 1,75 Mrd. EURO erzielen. Der Einwand, dass die Spekulatinsgewinne geringer wären ohne den Bonus-Incentive zählt nicht. Mal gewinnt man beim Zocken und mal verliert man. Auf Dauer ist das für die Banken nur dann kein Nullsummenspiel, wenn sie sich darauf verlassen können, dass die Steuerzahler ihre Spielschulden bezahlen. Sie sollten sich nicht zu sehr darauf verlassen, dass das nach 2008 das nächste Mal wieder so glatt über die Bühne geht!

  • "Nach einer Studie der Ratingagentur Moody's, die der FTD vorliegt, halten die Institute weiterhin viel zu wenig Eigenkapital vor, um im Ernstfall Verluste aufzufangen: Bis zu 32 Mrd. Euro wären laut der Studie im Ernstfall zusätzlich notwendig. "Die deutschen Banken sind in Relation zur gesamten Bilanzsumme immer noch sehr stark gehebelt", sagte Katharina Barten, Autorin des Branchenüberblicks für die kommenden zwölf bis 18 Monate."

    Bei nur 4% hartem Eigenkapital ist das auch kein Wunder.
    Da müssen die Deutsche Bank, Commezbank und vor allem die Landesbanken noch einiges tun.
    Besser sieht es hingegen bei den meisten Sparkassen und den Volks- und Raiffeisenbanken aus.

  • "Die Aussichten für das deutsche Bankensystem beurteilt die US-Agentur deshalb - wie bereits seit 2008 - negativ". - Die Aussichten für amerikanische Banken sind einer globalisiert-vernetzten Welt ANDERS? Moody´s soll mit seinen niederen Attacken auf andere Wirtschaftsräume endlich finalisieren und sich dem eigenen Heimatdreck der Branche zuwenden!!

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