Nach 1MDB-Skandal Kunden ziehen Vermögen von Privatbank BSI ab

Nach Einschätzung der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma war BSI in Singapur „eine der Drehscheiben für die dubiosen Transaktionen des Staatsfonds und ihm nahestehender Personen“.
Sao Paulo/Zürich Der in den Geldwäsche-Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelten Schweizer Privatbank BSI haben im zweiten Quartal einige Kunden den Rücken gekehrt. Das Institut verzeichnete Vermögensabflüsse von netto 6,3 Milliarden Franken, wie die brasilianische Investmentbank BTG Pactual in der Nacht auf Mittwoch mitteilte.
Noch steht der Schweizer Vermögensverwalter im Besitz der Brasilianer. BTG Pactual geriet jedoch nach der Verhaftung ihres Gründers inmitten einer Korruptionsaffäre in Turbulenzen und will das Institut daher noch im laufenden Jahr an die Schweizer Konkurrentin EFG International weiterverkaufen. Diese steigt mit der Übernahme zum fünftgrößten Schweizer Vermögensverwalter auf.
Mit dem bis zu 1,3 Milliarden Franken schweren Deal flüchtet sich BSI unter ein neues Dach: Die Aufseher hatten wegen der Verwicklung der Bank in den 1MDB-Skandal die Schließung von BSI angeordnet und zugleich deren Übernahme durch EFG genehmigt.
Nach Einschätzung der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma war BSI in Singapur „eine der Drehscheiben für die dubiosen Transaktionen des Staatsfonds und ihm nahestehender Personen“. Die Ermittlungen um den Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) beschäftigen Behörden rund um den Globus bereits seit Monaten. Bei dem Fonds waren Milliardenbeträge verschwunden oder auf ausländische Bankkonten mit unbekannten Eigentümern abgeflossen. Gegen 1MDB laufen daher in mindestens sechs Ländern Geldwäsche-Untersuchungen.