Nach Investorentäuschung: Handelsplattform von Barclays verliert Kunden
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Nach InvestorentäuschungHandelsplattform von Barclays verliert Kunden
Wichtige Kunden wie die Deutsche Bank, Credit Suisse und die RBS ziehen sich aus einer anonymen Handelsplattform der britischen Bank Barclays zurück. Diese soll Investoren systematisch falsch informiert haben.
Bangalore Nach der Klage wegen des Vorwurfs der Investorentäuschung ziehen sich einem Zeitungsbericht zufolge erste Banken von der Handelsplattform des britischen Geldhauses Barclays zurück. Dazu gehörten die Deutsche Bank, Credit Suisse und die Royal Bank of Scotland, berichtete die "Financial Times" am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die US-Banken JPMorgan, Goldman Sachs und Morgan Stanley hätten keine Orders mehr in der anonymen Handelsplattform platziert, die zu den sogenannten Dark Pools gehört. Dort sind Transparenz und Gebühren meist geringer sind als an regulierten Börsen.
Barclays erklärte, ein Rückgang des Handelsvolumens auf der Plattform habe womöglich technische Gründe. Die Deutsche Bank und Credit Suisse wollten sich nicht dazu äußern. Die Royal Bank of Scotland, Goldman Sachs, JPMorgan und Morgan Stanley waren zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Größte Banken der Welt (nach Bilanzsumme)
Deutsche Bank Deutschland 1955 Milliarden Euro
Stand: Ende Juni 2015. Quelle: Bloomberg.
Barclays Großbritannien 1960 Milliarden Euro
Bank of America USA 1998 Milliarden Euro
BNP Paribas Frankreich 2078 Milliarden Euro
Mitsubishi UFJ Japan 2224 Milliarden Euro
JP Morgan Chase USA 2402 Milliarden Euro
Bank of China China 2408 Milliarden Euro
HSBC Großbritannien 2489 Milliarden Euro
Agricultural Bank of China China 2531Milliarden Euro
China Construction Bank China 2627 Milliarden Euro
Industrial and Commercial Bank of China (ICBC) China 3216 Milliarden Euro
Die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates New York wirft Barclays vor, Investoren systematisch hinters Licht geführt zu haben. Das Institut habe Kunden mit falschen Informationen auf seine Handelsplattform gelockt, wo ihnen Hochfrequenzhändler dann Geld abgeluchst hätten. Außerdem habe die Bank fast alle Handelsgeschäfte über ihre Plattform abgewickelt, um möglichst viel zu verdienen, dabei hätten Barclays-Kunden an anderen Börsen womöglich bessere Preise erzielt.
In den umstrittenen Dark Pools müssen Käufer und Verkäufer ihre Orders nicht publik machen, bevor sie sich auf ein Geschäft verständigt und es abgeschlossen haben. Genutzt werden Dark Pools besonders von institutionellen Investoren, die große Aktienpakete unbemerkt vom Rest der Welt kaufen oder verkaufen wollen.
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