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Negativzinsen Sparkasse kündigt 26 Kunden wegen zu hoher Einlagen

Immer öfter werden Minuszinsen erhoben. Weil sie den Beschluss ihrer Bank noch nicht akzeptiert haben, wurde 26 Kunden der Stadtsparkasse Düsseldorf gekündigt.
23.02.2021 Update: 24.02.2021 - 00:23 Uhr Kommentieren
Für überschüssige Liquidität müssen die Geldhäuser selbst Strafzinsen bei der EZB zahlen. Quelle: dpa
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Für überschüssige Liquidität müssen die Geldhäuser selbst Strafzinsen bei der EZB zahlen.

(Foto: dpa)

Düsseldorf, Frankfurt Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat einigen Kunden mit hohen Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten gekündigt. Hintergrund ist der negative Einlagezins in Höhe von minus 0,5 Prozent, die Banken ihrerseits für das Parken überschüssiger Liquidität bei der Europäischen Zentralbank zahlen müssen.

Im vergangenen Jahr hatte die Sparkasse insgesamt 1825 Bestandskunden mit mindestens 250.000 Euro an täglich fälligen Geldern angeschrieben, wie ein Sprecher am Dienstag gegenüber Bloomberg erklärte. Die Gesamtsumme habe sich auf 672 Millionen Euro belaufen. Den Kunden seien mehrere Alternativen angeboten worden, darunter die Umschichtung des Geldes zu anderen Banken oder die Akzeptanz eines Verwahrentgeltes von 0,5 Prozent.

Dem Sprecher zufolge hätten sich bislang 26 Kunden nicht zurückgemeldet. Gegen sie sei die Kündigung zu Ende März ausgesprochen werden. Sie hätten jedoch weiter die Möglichkeit, Verwahrentgelte doch noch zu akzeptieren. Die Westdeutsche Zeitung hatte als Erstes darüber berichtet. Bisher sind wenig solcher Fälle bekannt. In der Regel versuchen die Banken, ihre Kunden in andere Anlagen zu lenken.

Mehrere andere große Sparkassen haben bisher noch keinen Kunden mit besonders hohen Einlagen gekündigt. Die Frankfurter Sparkasse erklärte auf Handelsblatt-Anfrage: „Wir sind mit unseren Kunden über das Verwahrentgelt im Gespräch.“ Ziel der Sparkasse sei, ihre Kunden von der Notwendigkeit von Verwahrentgelt zu überzeugen können oder ihnen Angebote zu unterbreiten, um Minuszinsen vermeiden. „Bislang haben wir einvernehmliche Lösungen gefunden und sind überzeugt davon, auch in Zukunft solche zu finden.“

Auch die Kreissparkasse Köln erklärte, sie habe „keine Kundenverbindung im Zusammenhang mit dem Verwahrentgelt gekündigt“. Ähnlich äußerten sich die Hamburger Sparkasse, die größte deutsche Sparkasse, und die Stadtsparkasse München.

Deutsche Banken müssen vier Milliarden Euro Minuszinsen zahlen

Derzeit müssen die deutschen Banken, die ohnehin schon unter niedriger Profitabilität leiden, insgesamt rund vier Milliarden Euro an Negativzinsen zahlen, hochgerechnet auf ein Jahr und nach Abzug von Freibeträgen. Diese Summe hat der Bundesverband deutscher Banken errechnet, der die Interessen von privaten Geldhäusern in Deutschland vertritt.

Bei Neukunden verlangen viele deutsche Institute bereits seit längerem negative Zinsen. Bei Bestandskunden lassen sich diese allerdings nicht ohne weiteres einführen. „Der Anteil der Banken in Deutschland, die ihre Kundeneinlagen im Durchschnitt negativ verzinsen, nahm 2020 weiter zu“, heißt es im am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Deutschen Bundesbank. Es sei „ein bisher ungebrochener Aufwärtstrend erkennbar“.

Negative Zinsen für Unternehmen beschränken sich der Bundesbank zufolge nicht mehr auf bestimmte Bankengruppen, „sondern scheinen mittlerweile eine übliche Praxis zu sein“. Von Privatkunden erheben demnach vor allem Sparkassen und Genossenschaftsbanken Minuszinsen und weniger Großbanken und Regionalbanken. Kontoführungsgebühren, die zusätzlich oder stattdessen verlangt werden, sind nicht in der Statistik enthalten.

Mehr: Zu viel Geld auf dem Konto: Warum Banken Kunden mit sehr hohen Einlagen kündigen können

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