Neues Führungsteam Sal. Oppenheim will Bayern erschließen
Frankfurt Die Traditionsbank Sal. Oppenheim will ihr Geschäft mit Großkunden am Standort München ausbauen und geht dafür mit einer neuen Führungsmannschaft an den Start. Die Niederlassung wird künftig von Doris Lemke geleitet, wie Sal. Oppenheim am Wochenende mitteilte.
Die 46-jährige Lemke ist seit fünf Jahren im Unternehmen. Sie gilt als ausgewiesene Expertin für Family Offices. Diese Kapitalsammelstellen reicher Familien hat das Münchner Team von Sal. Oppenheim als Kunden ebenso im Visier wie Kirchen und kleinere Pensionskassen. Lemkes Stellvertreter ist Jakob Graf von Waldburg-Wolfegg.
Generell solle die Präsenz von Sal. Oppenheim in Bayern gestärkt werden, sagte der für die private Vermögensverwaltung zuständige Vorstand Gregor Broschinski der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir haben die Region Bayern noch nicht genug erschlossen. Das wollen wir künftig vom Standort München aus ändern.“ Neue Niederlassungen in der Region seien derzeit aber nicht geplant. München ist einer von insgesamt elf Standorten des Kölner Instituts in Deutschland. Das verwaltete Vermögen der Münchner Niederlassung liegt im Milliardenbereich, genauere Angaben macht die Bank nicht. Der bisherige Regionalchef Klaus Sojer hat das Unternehmen verlassen.
Sal. Oppenheim, mehr als 220 Jahre alt, war 2009 wegen ihrer Beteiligung an dem mittlerweile insolventen Handelskonzern Arcandor in Schieflage geraten und musste anschließend von der Deutschen Bank aufgefangen werden. Seither standen Sparmaßnahmen und der Abbau von Risiken im Vordergrund. 2011 gelang zwar die Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Doch hofft die Deutsche Bank, die ihre Vermögensverwaltung gerade radikal umbaut, in Zukunft auf höhere Ergebnisbeiträge.
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