Neugeschäft verdoppelt HSH Nordbank verfünffacht Gewinn

Der Eingang des Verwaltungsgebäudes der HSH Nordbank in Kiel: Ende 2013 hatte die HSH Nordbank ihre Risikovorsorge wegen der Dauerkrise der Schifffahrt kräftig erhöht und war dadurch tief in die roten Zahlen geraten.
Hamburg Die HSH Nordbank hat dank deutlich gesunkener Belastungen aus ihrem Schifffahrtsportfolio und hoher Nachfrage nach Immobilienkrediten zu Jahresanfang einen Gewinnsprung erzielt. Der Vorsteuergewinn verfünffachte sich im Auftaktquartal binnen Jahresfrist auf 354 Millionen Euro, wie die Bank am Freitag in Hamburg mitteilte. Damit übertraf der Gewinn sogar die Erwartungen des schleswig-holsteinischen Finanzministeriums.
Ministerin Monika Heinold hatte vor wenigen Tagen im Reuters-Interview gesagt, die Bank gehe für das erste Quartal von einem Vorsteuergewinn von mindestens 200 Millionen Euro aus.
Ermutigt durch den guten Jahresstart bekräftigte das Management seine Geschäftsziele: „Die Ergebnisse im Auftaktquartal und die operativen Fortschritte in den vergangenen Monaten bestätigen unsere Erwartungen, im Gesamtjahr 2014 auch nach Steuern wieder einen Gewinn zu erzielen“, sagte Vorstandschef Constantin von Oesterreich. Getragen werde das Ergebnis vor allem durch die zur Fortführung bestimmte Kernbank, die „Bank für Unternehmer.“ Diese verdoppelte das Neugeschäft von Januar bis März fast auf 2,1 Milliarden Euro. Treiber waren Immobilienkredite, Firmenkunden hielten sich dagegen weiter zurück.
Für notleidende Schiffskredite legte die Bank zu Jahresbeginn deutlich weniger Geld zur Seite als zuletzt. Ein Grund war, dass sich die HSH von riskanten Krediten getrennt hat. Ein Sondereffekt im Zusammenhang mit der milliardenschweren Staatsgarantie von Hamburg und Schleswig-Holsten sorgte zudem dafür, dass die HSH nun sogar Risikovorsorge auflösen konnte. Dieses Geld hatte die Bank in den vergangenen Jahr durch Zusatzprämien für die Garantie angespart.
Ende 2013 hatte die HSH Nordbank ihre Risikovorsorge wegen der Dauerkrise der Schifffahrt kräftig erhöht und war dadurch tief in die roten Zahlen geraten. Das Institut ist seit langem dabei, sein zuletzt 20 Milliarden Euro schweres Schifffahrtsportfolio abzubauen, von dem sieben Milliarden in der internen Abbaubank geführt werden.
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