Nomura Japanische Investmentbank streicht bis zu 600 Jobs in Europa

Das Institut hatte auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise 2008 mit Zukäufen in Europa und Asien sein Auslandsgeschäft kräftig ausgebaut.
Tokio Nach milliardenschweren Verlusten im Auslandsgeschäft streicht Japans führende Investmentbank Nomura Arbeitsplätze in Europa. Auch das Amerikageschäft werde „rationalisiert“, kündigte das Institut am Dienstag an. Zudem würden bestimmte Bereiche im Nahen Osten und in Afrika dichtgemacht.
Insidern zufolge sollen in Europa bis zu 600 Stellen wegfallen. Dort hat Nomura mehr als 3.400 Beschäftigte. Einzelheiten zu der geplanten Umstrukturierung will die Bank in zwei Wochen vorlegen. Den Insidern zufolge wird das Analyseteam für europäische Aktien aufgelöst. Mit den Sparmaßnahmen reagieren die Japaner auf die im Ausland versenkten Milliarden.
Im Ende März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr steht voraussichtlich das sechste Mal in Folge ein Vorsteuerverlust im Auslandsgeschäft in den Büchern. Von April 2010 bis Ende Dezember 2015 summierten sich die dortigen Verluste auf mehr als drei Milliarden Dollar. Entsprechend gut kamen die Sparpläne bei Investoren an: Nomura-Aktien legten in Tokio um mehr als sieben Prozent zu.
Das Institut hatte auf dem Höhepunkt der globalen Finanzkrise 2008 mit Zukäufen in Europa und Asien sein Auslandsgeschäft kräftig ausgebaut. Weltweit nehmen Investmentbanken derzeit aber ihr Handelsgeschäft unter die Lupe, das aufgrund der schärferen Regulierung der Branche nicht mehr so lukrativ wie in der Vergangenheit ist.