Nordea stellt Rekord auf Riskanteste Bankanleihe ist stark gefragt

Die größte schwedische Bank soll in in die Geldwäsche-Affäre um Skandinaviens Banken verwickelt sein.
Kopenhagen Nordea Bank AB hat sogenannte zusätzliche Tier-1-Anleihen begeben, die im Krisenfall in Eigenkapital umgewandelt werden. Die Emission erregte diese Woche viel Aufsehen, als sich abzeichnete, dass der Kupon weit unter den bislang verzeichneten Niveaus festgelegt wird. Gläubiger, die solche Papiere kaufen, sind einem größeren Risiko von Verlusten ausgesetzt als jede andere Gruppe der Nordea-Anleiheinhaber.
„Ich kann mich nicht erinnern, einen niedrigeren gesehen zu haben“, sagte Katrine Jensen, Anleiheanalystin bei Danske Bank A/S, mit Blick auf den Kupon. „Die Anleger suchen nach Rendite“ und die Papiere von Nordea „bieten im Vergleich zu anderen Anlagen im Investment-Grade-Bereich einen guten Aufschlag“.
Die größte nordische Bank, die von S&P Global Ratings mit „AA-“ bewertet wird, konnte die Platzierung mit solch einem niedrigen Kupon auch deswegen vornehmen, weil die Investoren einfach nicht wissen, wo sie mit ihrer Liquidität hin sollen. Die Notwendigkeit, die Mittel anzulegen, ist stärker als die Sorge, was geschehen wird, wenn die Zentralbanken ihre Stimuli abbauen.
Die Bedingungen „zeigen das Vertrauen der Investoren in die finanzielle Stärke und das niedrige Risikoprofil von Nordea“, sagte Ola Littorin, Leiter langfristige Finanzierung, in einer Mitteilung. Die Bank erklärte auch, dass die Entscheidung, den Sitz von Stockholm nach Helsinki zu verlegen, keine Auswirkungen auf die Gläubiger zu haben scheine – auch wenn der Schritt unter den schwedischen Kunden kontrovers sei.
Nordea ist nicht die einzige nordische Bank, die so niedrige Fremdkapitalkosten bei unbesicherten Verbindlichkeiten erzielte. Danske, die zweitgrößte Bank der Region, begab am Dienstag Senior Unsecured Notes mit dem „mit Abstand engsten Spread der Nachkrisenzeit“, wie Bent Callisen, Leiter der Treasury-Abteilung der Bank, sagte.
Callisen zufolge half der Bank auch, dass das Angebot an vorrangigen Anleihen schrumpft. Diese werden in Europa durch Bail-in-fähige Senior Non-Preferred Papiere ersetzt, die begeben werden, um Abwicklungs-Anforderungen zu erfüllen. Auch anhaltenden Anleihekäufe von Seiten der Zentralbank seien entscheidend, sagte er.
Wie und wann die Zentralbanken ihre unkonventionellen Stützungsmaßnahmen zurücknehmen, das ist das eigentlich heikle Thema. Doch vorerst gibt es mehr Liquidität als Angst.
„Investoren müssen ihr Geld ja irgendwo anlegen“, sagte Jensen.
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