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NordLB und HSH Nordbank Die Abbau-Banken

Altlasten reduzieren, das dominiert die Arbeit der Landesbanken NordLB und HSH Nordbank. Das Ziel: die eigene Kapitaldecke stärken – unter Umständen wohl auch durch den Verkauf beliebter Töchter.
29.11.2017 - 11:12 Uhr Kommentieren
Das Institut steht vor dem Verkauf durch seine Eigentümer. Quelle: dpa
HSH Nordbank

Das Institut steht vor dem Verkauf durch seine Eigentümer.

(Foto: dpa)

Berlin Bei der NordLB stehen die Zeichen offensichtlich auf Verkauf der Immobilientochter Deutsche Hypo. Obwohl die Bank in den ersten neun Monaten einen Gewinn und eine höhere Kernkapitalquote aufwies, stellte Vorstandschef Thomas Bürkle eines klar: „Bei den Kapitalquoten haben wir bereits viel erreicht, ihre Stärkung hat für uns aber höchste Priorität.“

Dabei fehlte auch nicht der Hinweis auf steigende Kapitalanforderungen durch die Finanzaufsicht. „Darauf müssen wir uns vorbereiten“, sagte Bürkle. Bis Ende des Jahres wird eine Kernkapitalquote von zwölf Prozent angestrebt, was im Landesbankenvergleich eher mager ist. Ein Verkauf der Deutschen Hypo könnte diese Manko beheben.

Das Interesse an der florierenden Immobilientochter ist groß. Bis Ende des Monats können Interessenten Angebote einreichen. Die Bank hält sich offiziell zu den Verkaufsabsichten noch bedeckt. Das dürfte aber auch mit der Wahl in Niedersachsen zusammenhängen, die dem Bundesland eine große Koalition bescherte. Mit Reinhold Hilbers ist nun ein CDU-Politiker neuer Finanzminister. Der Finanzminister wird in der Regel auch Aufsichtsratschef der NordLB.

Auf jeden Fall ist die NordLB, die im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von rund zwei Milliarden Euro verbuchte, wieder auf Erholungskurs. In den ersten neun Monaten verbuchte die Landesbank ein positives Vorsteuerergebnis von 326 Millionen Euro, im Vorjahreszeitrum hatte der Verlust 624 Millionen betragen. Maßgeblich ist die Verbesserung auf eine deutlich gesunkene Vorsorge für ausfallgefährdete Schiffskredite zurückzuführen.

Die Risikovorsorge verringerte sich um rund eine Milliarde Euro auf gut 680 Millionen Euro. Damit konnte die Bank den deutlich gesunkenen Zins- und Provisionsüberschuss mehr als wettmachen.

Neue Ziele setzt sich die NordLB beim Abbau ihres Schifffahrtsportfolios. Da der ursprüngliche Plan, das Portfolio bis Ende 2018 auf zwölf bis 14 Milliarden Euro zu reduzieren, bereits erreicht ist, heißt es nun: Mittelfristig soll das Schiffskreditvolumen von derzeit 13,3 Milliarden Euro auf zehn Milliarden Euro abgeschmolzen werden. Das Schiffsportfolio, das als belastet gilt, soll sich dabei von aktuell 9,1 Milliarden auf fünf Milliarden Euro fast halbieren.

Während sich die NordLB vom Verlust-Schock des vergangenen Jahres erholt, sieht der Vorstandsvorsitzende der HSH Nordbank, Stefan Ermisch, sein Institut gerüstet für die laufende Privatisierung. Das Vorsteuerergebnis erhöhte sich in den ersten neun Monaten um zehn Prozent von 183 Millionen Euro auf 201 Millionen Euro. Das liegt deutlich über der Prognose von 120 Millionen für das gesamte Jahr. Operative Erträge trugen zu der Verbesserung bei. „Ich bin erfreut über die aktuelle Bilanz. Gute Zahlen sind gut für den laufenden Verkaufsprozess“, meinte Monika Heinold (Bündnis 90/Die Grünen), Finanzministerin des Landes Schleswig-Holstein, zur HSH-Bilanz.

Maßgeblichen Einfluss auf das Ergebnis hatte aber auch der Verkauf von Schuldscheindarlehen. Damit realisierte das Institut stille Reserven, die dazu beitrugen, die Verluste in der Abbaubank von rund 480 Millionen Euro abzufedern. Trotz der unsicheren Zukunft des Instituts konnte die HSH das Neugeschäft um elf Prozent auf 6,4 Milliarden Euro steigern. „Mit diesem guten Zwischenergebnis, dem Zuspruch unserer Kunden und dem konsequenten Altlastenabbau sind wichtige Weichen für den im Februar angestrebten Eigentümer gestellt“, urteilt Ermisch.

In der „Abbaubank“ konnte das ausfallgefährdete Kreditvolum um 40 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro abgebaut werden. Anders als die NordLB hat die HSH kein Problem mit ihrer Kernkapitalquote. Sie liegt bei auskömmlichen 16,3 Prozent.

Die EU-Kommission verpflichte die Mehrheitseigentümer Hamburg und Schleswig-Holstein zum Verkauf des Instituts. Dafür gab es grünes Licht für Beihilfen. Sollte das Institut keinen Käufer finden, wird es abgewickelt. Als Interessenten gelten die Finanzinvestoren Cerberus und Apollo, Christopher Flowers sowie eine Investorengruppe aus Großbritannien.

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