NordLB Wachstum mit Skepsis

Die NordLB erwirtschaftete im ersten Halbjahr gute Ergebnisse.
Frankfurt Dank geringerer Kreditausfälle im Aufschwung hat die NordLB im ersten Halbjahr vor Steuern schon mehr verdient als im gesamten Jahr 2010. Der Vorsteuergewinn verdreifachte sich auf 291 (Vorjahr: 93) Millionen Euro, vor allem weil die Risikovorsorge auf 34 (296) Millionen Euro schrumpfte, wie die Landesbank aus Hannover am Mittwoch mitteilte. Eine Abkühlung der Konjunktur und die Euro-Schuldenkrise machen Vorstandschef Gunter Dunkel für das zweite Halbjahr aber skeptischer: „Das Marktumfeld ist zuletzt schwieriger geworden.“ Das Ergebnis werde sich abschwächen. Ein Sprecher betonte aber, die Bank rechne auch für das dritte und vier Quartal mit schwarzen Zahlen, so dass das Ergebnis auf jeden Fall über dem von 2010 liegen werde.
Der Nettogewinn schnellte in den ersten sechs Monaten 2011 auf 215 (63) Millionen Euro. Alle Sparten schrieben schwarze Zahlen, erklärte Dunkel. Die Landesbank habe durch die Gewinne und den Rückgang ihrer Bilanzrisiken ihre Kernkapitalquote binnen sechs Monaten auf 9,6 von 7,9 Prozent geschraubt. Die Kapitalerhöhung, die das Land Niedersachsen für den Stresstest der europäischen Bankenaufseher eigens in die Wege geleitet hat, sei darin noch gar nicht berücksichtigt. Einschließlich der Kapitalspritze läge die Kernkapitalquote bei rund 10,5 Prozent, wie ein Sprecher sagte. Die NordLB hatte die Belastungsprobe im Frühjahr nur knapp bestanden, die deutsche Aufsicht BaFin hatte ihr dennoch attestiert, sie habe genügend Kapital.
Neben den geringeren Kreditausfällen profitierte die NordLB in den ersten sechs Monaten auch vom Verkauf ihrer Anteile an der Dekabank an die Sparkassen-Gruppe, der ihr 64 Millionen Euro einbrachte. Der Ausstieg aus dem baltischen Gemeinschaftsunternehmens DNB Nord ersparte ihr einen Verlust von 78 Millionen Euro. Im Gegenzug schrieb die NordLB 51 Millionen Euro auf ihre griechischen Staatsanleihen ab. Wertverluste mit Derivaten und festverzinslichen Anleihen führten zu einem negativen Handelsergebnis von 71 Millionen Euro - ein Jahr zuvor war es mit 82 Millionen noch positiv.
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