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Österreich ÖVAG kann die Erwartungen nicht erfüllen

Abschreibungen auf griechische Anleihen und der schleppende Verkauf von Beteiligungen bringen die ÖVAG in Bedrängnis. Das Dachinstitut der österreichischen Volksbanken kann die Erwartungen nicht erfüllen.
25.08.2011 - 16:27 Uhr Kommentieren

Wien Die Schuldenkrise und der schleppende Verkauf von Beteiligungen bringen das österreichische Volksbanken-Spitzeninstitut ÖVAG an den Rand der Verstaatlichung. Das Geldhaus warnte heute, die von der Republik Österreich geforderte Dividende von 93 Millionen Euro für das laufende Jahr wohl nicht bezahlen zu können. Damit hat Österreich das Recht, die während der Finanzkrise gewährten Staatshilfen über rund einer Milliarde Euro in ÖVAG-Aktien umzuwandeln. Das es soweit kommt, ist aus derzeitiger Sicht jedoch unwahrscheinlich: Österreich habe keine unmittelbare Absicht, davon Gebrauch zu machen, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums.

Grund für den Rückschlag sind Abschreibungen auf griechische Staatsanleihen und der schleppende Verkauf von Beteiligungen, sagte ÖVAG-Generaldirektor Gerald Wenzel. Dadurch werde das Spitzeninstitut der gut 60 österreichischen Volksbanken das Ziel eines Vorsteuergewinns von 100 Millionen Euro im laufenden Jahr wohl nicht erreichen. „Der Gewinn wird nicht in dem Umfang sein, dass wir bedienen können“, sagte Wenzel mit Blick auf eine mögliche Ausschüttung an die Aktionäre. Dennoch werde das Institut auf Konzernebene im laufenden Jahr wohl schwarze Zahlen schreiben.

Im ersten Halbjahr ging der Vorsteuergewinn auf 10,5 von 45 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum zurück. Allein im zweiten Quartal rutschte das Institut vor Steuern mit 30 Millionen Euro in die roten Zahlen - nach einem Plus von 23 Millionen Euro.

Verkauf und Übernahme sollen Erfolg bringen

Die ÖVAG will ihre Osteuropa-Tochter VBI an die russische Sberbank verkaufen und sich von ihrem knapp sechsprozentigen Anteil an der Raiffeisen Zentralbank trennen. Beide Transaktionen hätten bereits über die Bühne gehen sollen. Die Raiffeisen-Gruppe wolle jedoch erst dann über die Übernahme des Anteils der Raiffeisen Zentralbank (RZB) verhandeln, wenn die künftigen Eigenkapitalvorschriften nach Basel III feststehen würden. Daher werde es mit den Raiffeisen-Eignern voraussichtlich erst zum Jahreswechsel weitere Gespräche geben. Seit Anfang Juli hat die ÖVAG auch das Recht, ihren RZB-Anteil an jemand anders zu verkaufen.

In den Gesprächen mit der Sberbank über einen Verkauf der VBI habe die ÖVAG 60 bis 70 Prozent der Wegstrecke hinter sich gebracht. Man sei mit „Hochdruck dabei, deshalb sollte man doch sehr bald zu einem Endergebnis kommen“, sagte Wenzel. Allerdings sei der Prozess komplex und die Abstimmung erfordere viel Zeit.

Der dritte Puzzelstein auf dem Weg zum Erfolg ist für die ÖVAG die geplante Fusion mit der Investkredit. Hier liege der Ball bei der österreichischen Finanzmarktaufsicht FMA, die laut Wenzel voraussichtlich bis Oktober eine Entscheidung über den Deal trifft. Der Quartalsverlust und die Gewinnwarnung hätten keine Auswirkungen auf den Genehmigungsprozess, sagte FMA-Vorstand Helmut Ettl. Die FMA achtet bei ihrer Bewertung der Bank auch auf die Fortschritte bei der Verbesserung der Kapitalquoten: Die Bank war als einzige in Österreich durch den europäischen Stresstest gefallen. Die Kernkapitalquote (tier 1) lag zuletzt bei 9,7 Prozent nach 9,4 Prozent Ende 2010.

  • rtr
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