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Österreichische Bank Erholung in Osteuropa hilft Erste Group

Die gute wirtschaftliche Entwicklung in Tschechien, Slowakei und Ungarn nützt der österreichischen Erste Group. Die Bank profitiert vom Abbau fauler Kredite und sieht sich bei der Sanierung auf dem richtigen Weg.
04.08.2017 Update: 04.08.2017 - 18:20 Uhr Kommentieren
Die Bank leidet unter dem Niedrigzins. Quelle: Reuters
Erste Bank

Die Bank leidet unter dem Niedrigzins.

(Foto: Reuters)

Wien/Frankfurt Der Vorstandschef der österreichischen Bank Erste Group ist kein Berufsoptimist. Doch Andreas Treichl strotzte bei der Vorlage der Halbjahreszahlen in Wien diesmal vor Zuversicht. Zwar lag das Nettoergebnis im zweiten Halbjahr trotz eines kräftigen Wachstums bei den Krediten (plus 6,7 Prozent) und eines noch stärkeren Anstiegs der Einlagen (plus 11,6 Prozent) bei nur knapp 363 Millionen Euro. Es übertraf damit aber die Erwartungen der Analysten.

Die Aktie des österreichischen Finanzinstituts, das vor allem in Osteuropa stark engagiert ist, stieg am Freitagnachmittag um 2,84 Prozent auf 36,84 Euro. Im Vorjahresquartal belief sich der Gewinn noch auf 567 Millionen Euro. Das war aber vor allem dem Verkauf eines Anteils am Kreditkartenanbieter Visa Europe zu verdanken.

Beim Abbau fauler Kredite kam das österreichische Geldhaus in Mittel- und Osteuropa gut voran. Der Anteil notleidender Kredite ist nach eigenen Angaben nach 14 Quartalen auf nunmehr 4,7 Prozent gesunken. „Dass wir nun von alle drei großen Ratingagenturen mit einem ,A‘ bewertet werden, sehen wir als Bestätigung unseres Weges“, führte Treichl aus.

„An der Börse sind zwei mal zwei nicht vier, sondern fünf minus eins“
„Die Krise des US-amerikanischen Hypothekenmarktes im Subprime-Bereich hat sich auf die IKB Deutsche Industriebank AG (IKB) ausgewirkt.“
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Die Düsseldorfer IKB am 30.7.2007 in einer Mitteilung.

(Foto: dpa)
„Ich erwarte, dass die Investoren in den kommenden Monaten zurückkommen und die Märkte sich normalisieren.“
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Der damalige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann am 23.9.2007 im „Spiegel“.

(Foto: dapd)
„An der Börse sind zwei mal zwei nicht vier, sondern fünf minus eins – und man muss die Nerven haben, dieses minus eins auszuhalten.“
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Der damalige Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) 28.1.2008.

(Foto: dpa)
„Was auch immer geschieht, die Party ist vorbei.“
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ifo-Chef Hans-Werner Sinn am 18.3.2008 zur Wirtschaftslage.

(Foto: dpa)
„Rückblickend wird die gegenwärtige US-Finanzkrise wohl als die schmerzlichste seit dem Zweiten Weltkrieg gewertet werden.“
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Ex-US-Notenbankchef Alan Greenspan im März 2008 in einem Zeitungsbeitrag.


(Foto: Reuters)
„Das einzig Gute an der Krise ist: Jetzt muss jedem verantwortlich Denkenden in der Branche selbst klar geworden sein, dass sich die internationalen Finanzmärkte zu einem Monster entwickelt haben, das in die Schranken gewiesen werden muss.“
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Der damalige Bundespräsident Horst Köhler im Mai 2008 in einem Interview mit dem Magazin „Stern“.

(Foto: dpa)
„Ich gehe davon aus, dass die Finanzmarktkrise sich nicht im dritten Akt des Dramas befindet, sondern im Schlussakt, der aber länger dauern kann, wie bei einer Wagnerschen Oper.“
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IW-Direktor Michael Hüther am 1.10.2008 in Berlin.

(Foto: dapd)

Der Hauptgrund für die gute Entwicklung im ersten Halbjahr für die Erste Group liegt in der verbesserten wirtschaftlichen Entwicklung der Region zwischen Tschechien und Rumänien. Nach Einschätzung der Bank wird die Wirtschaft in den Ländern Mittel- und Osteuropas zwischen drei und fünf Prozent in diesem Jahr wachsen.

„In all unseren Ländern ist die Wirtschaftslage sehr gut“, freute sich der Chef der Erste Group. „Am gesündesten entwickelt sich die Tschechische Republik.“ Dort wächst die Wirtschaft in diesem Jahr mit 2,9 Prozent weit über den EU-Durchschnitt. Tschechien ist für die Erste Group der wichtigste Auslandsmarkt. Die tschechische Nationalbank hatte erst kürzlich nach zehnjähriger Pause den Zins um 20 Punkte angehoben. „Das hilft uns“, so Treichl. Mit nur 3,6 Prozent hat Tschechien derzeit die niedrigste Arbeitslosigkeit unter allen EU-Ländern.

Im Fall von Rumänien, dessen Wirtschaft in diesem Jahr um 5,1 Prozent wachsen soll, sprach der erfahrene Banker allerdings eine Warnung aus. „Das Wachstum in Rumänien ist konsumgetrieben“, kritisierte Treichl. Ähnlich wie rumänische Ökonomen auch rügt der Erste-Chef die großzügige Anhebung von Gehältern für Beamte und Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in dem Karpatenland durch die Regierung in Bukarest. „Wenn das Bruttoinlandsprodukt vor allem vom Konsum kommt, ist es nicht nachhaltig“, sagte Ionut Dumitru, Chairman des rumänischen Fiskalrates und Chefanalyst der Raiffeisenbank in Bukarest, zuletzt dem Handelsblatt.

Treichl macht sich wie Dumitru bereits Sorgen um das steigende Staatsdefizit in Rumänien. Nach einer Prognose überschreitet es in diesem und nächsten Jahr mit 3,4 Prozent die Maastricht-Grenze. In Rumänien liegt allerdings die Staatsverschuldung bei nur 38 Prozent. In Österreich und Kroatien zum Beispiel liegt sie bei jeweils 81 Prozent.

Mit 12,8 Prozent gemäß Basel 3 hat die harte Kernkapitalquote der Erste Group einen neuen Rekord seit der Wirtschafts- und Finanzkrise vor neun Jahren erreicht. Die Bilanzsumme der Bank erhöhte sich um knapp fünf Prozent auf 218 Milliarden Euro.

Doch nicht alles läuft rund bei der Erste Group. Steigende Kosten sind ein Problem: „Wir arbeiten intensiv daran, sie wieder zu senken“, versprach der Vorstandschef am Freitag. Die Investments in die IT und Datensicherheit sind der Auslöser für die Kostensteigerung, die das Ergebnis belastet.

Die Aktionäre sollen unterdessen von der soliden Gesamtentwicklung der Erste Group profitieren. Treichl beteuerte, ihnen eine höhere Dividende für das vergangene Jahr auszahlen zu wollen. Im vergangenen Geschäftsjahr lag die Gewinnausschüttung bei einem Euro pro Aktie.

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