Österreichische Bank Erste Group will Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen

Die Erste Group zählt 9000 Mitarbeiter.
Wien Das österreichische Geldhaus Erste Group will seine Mitarbeiter am Unternehmen beteiligen und dafür eine Stiftung ins Leben rufen. „Ziel ist es, mit dieser Mitarbeiterstiftung eine zusätzlichen stabilen Aktionär zu schaffen, der in etwa ein Prozent an der Gruppe halten soll in Zukunft“, sagte Bankchef Andreas Treichl am Donnerstag auf der Aktionärsversammlung.
Anreiz für diesen Schritt sei ein neues Gesetz in Österreich. Demnach können Mitarbeiter im Rahmen einer so genannten Mitarbeiterbeteiligungsstiftung Aktien bis zu 4500 Euro steuerfrei erwerben. Österreichs größte Bank zählt am Heimatmarkt inklusive Tochtergesellschaften gut 9000 Mitarbeiter. Hauptaktionärin des Instituts ist die Erste Stiftung, die 11,2 Prozent hält. Weitere 5,5 Prozent besitzen Sparkassen und Sparkassenstiftungen. Die spanische Caixabank hält 9,9 Prozent. Mitarbeiter der Bank halten nach Angaben auf der Internetseite des Unternehmens 0,7 Prozent.
Das Geldhaus rechnet auch in den kommenden Jahren mit keinen großen Sprüngen bei den historisch niedrigen Risikokosten. Er gehe davon aus, dass sie extrem niedrig bleiben würden, sagte Treichl. Auch die im Raum stehende Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank ab 2019 wird seiner Einschätzung nach nichts daran ändern. Insgesamt rechnet der Vorsitzende von Österreichs größter Bank bis Ende 2020 mit sehr niedrigen Risikokosten.
Treichl, der seit 20 Jahren an der Spitze der Bank steht, geht auch davon aus, dass die Risikokosten langfristig gesehen nie mehr das Niveau erreichen, das sie vor zehn Jahren hatten. „2008, 2009, 2010 hatten wir eine super Cost-Income-Ratio, steigende Betriebsergebnisse, aber ein katastrophales Nettoergebnis, weil die Risikokosten so hoch waren - diese Zeiten kommen nie wieder“, sagte er.
Die Erste Group, die in insgesamt sieben Ländern in Mittel- und Osteuropa aktiv ist, zählt mit ihren 16 Millionen Kunden zu einem der größten Kreditgeber in der Region. Vor allem in den von der Wirtschaftskrise stark gebeutelten Ländern in Osteuropa drückten hohe Risikovorsorgen für faule Kredite lange auf die Gewinne.
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