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Personalrochade Mit diesem Team will Christian Sewing die Deutsche Bank in die Zukunft führen

Der Umbau der Deutschen Bank bringt bekannte Gesichter in neue Positionen. Eine von ihnen ist Christiana Riley, die das Geschäft in Nord- und Südamerika führen soll.
08.07.2019 - 18:00 Uhr Kommentieren
Die Managerin ist eine enge Vertraute von Konzernchef Christian Sewing. Quelle: Deutsche Bank
Christiana Riley

Die Managerin ist eine enge Vertraute von Konzernchef Christian Sewing.

(Foto: Deutsche Bank)

Frankfurt, New York Es gibt einfachere erste Arbeitstage. Während in den New Yorker Büros der Deutschen Bank ab Montag Hunderte Mitarbeiter ihrem Job verlieren, zieht eine Bankerin neu in der Chefetage ein.

Christiana Riley übernimmt ab sofort die Führung in Nord- und Südamerika und soll auch, sobald das Okay der Regulierer da ist, in den Vorstand einziehen. Riley ist gebürtige Amerikanerin, hat in den vergangenen Jahren jedoch bei der Deutschen Bank in Frankfurt gearbeitet. Seit Ende 2015 war sie Finanzchefin der Unternehmens- und Investmentbank.

In New York folgt sie auf Tom Patrick, über dessen Abgang schon länger spekuliert wurde. Insidern zufolge hat Riley am Montag noch nicht mit den Mitarbeitern gesprochen, sondern es anderen Führungskräften überlassen, die Entlassungen zu kommunizieren. Riley muss sicherstellen, dass die Verkleinerung des Geschäfts in New York, einer der Kernpunkte des radikalen Umbauplans von Vorstandschef Christian Sewing, möglichst reibungslos funktioniert.

Riley ist Teil des großen Stühlerückens im Topmanagements der Deutschen Bank. Ein Jahr nach seinem Aufstieg an die Konzernspitze baut Sewing den Vorstand nach seinen Vorstellungen um, er installiert Vertraute wie Riley, Überraschungskandidaten von außen und etabliert eine neue Führungsstruktur.

Milliardenschweres IT-Budget

Mit der Ernennung des ehemaligen SAP-Vorstands Bernd Leukert als Digitalisierungschef ist Sewing ein Coup gelungen. Der Banker lockte Leukert unter anderem mit 13 Milliarden Euro Budget für IT-Investitionen. Überraschend kam für viele auch der Wechsel von Stefan Simon vom Aufsichtsrat in den Vorstand, wo er künftig als Chief Administrative Officer für die Rechtsabteilung und die Beziehungen zu den Aufsehern verantwortlich sein wird.

Er ist nun als Chief Administrative Officer für die Rechtsabteilung und die Beziehungen zu den Aufsehern verantwortlich. Quelle: Deutsche Bank AG
Prof. Dr. Stefan Simon

Er ist nun als Chief Administrative Officer für die Rechtsabteilung und die Beziehungen zu den Aufsehern verantwortlich.

(Foto: Deutsche Bank AG)

Simon galt als einer der einflussreichsten Aufsichtsräte der Bank. Im Juli 2016 rückte der Jurist als Vertreter der Großaktionäre aus Katar ins Kontrollgremium. Aber eigentlich war es Aufsichtsratschef Paul Achleitner, der bei der Personalie die Strippen zog. Der Österreicher sorgte dafür, dass Simons Name auf der kurzen Kandidatenliste auftauchte, die den Katarern damals vorgelegt wurde. Insider loben Simons Kompetenz und seine Unabhängigkeit.

Er sei im Aufsichtsgremium nie als Statthalter von Katar aufgetreten, und auch mit dem Vorsitzenden Achleitner habe es die ein oder andere kontroverse Diskussion gegeben. Die drei neuen Vorstände ersetzen Chefinvestmentbanker Garth Ritchie, Privatkundenchef Frank Strauß und Regulierungsvorständin Sylvie Matherat, die der Umbau den Job gekostet hat.

Sewing baut nicht nur den Vorstand nach seinen Vorstellungen um. Er schafft auch ein zweites Machtzentrum eine Stufe unterhalb, das sogenannte Group Management Committee (GMC). Dort werden die für das operative Geschäft verantwortlichen Manager sitzen, die sich in Zukunft voll auf ihre Bereiche und die Kunden konzentrieren sollen.

Nicht alle Deutsch-Banker halten das für eine gute Idee, einige fühlen sich an das Group Executive Committee (GEC) erinnert, das der damalige Vorstandschef Josef Ackermann 2002 eingeführt hatte und in dem ebenfalls die operative Führung der Bank versammelt war. Das GEC galt damals als heimliches Machtzentrum, das den Vorstand unterminierte. Davon könne heute keine Rede sein, betont ein Insider. Es gehe vielmehr darum, Vorstand und operatives Geschäft möglichst eng zu verzahnen.

Kompromissloser Sanierer

Zu den überraschenden Neuzugängen in Sewings GMC gehört Ex-Versicherungsmanager Manfred Knof, der künftig die Verantwortung für das deutsche Privatkundengeschäft trägt. Um Knof war es still geworden, seit er im Herbst 2017 seinen Rücktritt als Chef der Allianz Deutschland erklärt hatte.

„Aus gesundheitlichen Gründen“, so die offizielle Begründung, vorangegangen waren jedoch auch immer wieder Hinweise auf ein schwieriges Verhältnis zu Konzernchef Oliver Bäte. Knof hatte sich in mehr als zwei Jahrzehnten bei der Allianz vor allem einen Ruf als kompromissloser Sanierer erworben. Den internationalen Teil des Privatkundengeschäfts der Deutschen Bank wird weiter Ashok Aram betreuen.

Die operative Verantwortung für die neu geschaffene Unternehmensbank wird Stefan Hoops übernehmen. Hoops gilt als enger Vertrauter von Sewing und leitet seit vergangenem Herbst die Transaktionsbank, eines der Herzstücke im Sanierungsplan des Vorstandschefs.

Für die geschrumpfte Investmentbank wird künftig Mark Fedorcik das Emissions- und Beratungsgeschäft verantworten. Fedorcik ist einer der Veteranen im Investmentbanking der Frankfurter. Er arbeitete bereits für Bankers Trust, als das New Yorker Geldhaus 1999 von der Deutschen Bank übernommen wurde.

Ram Nayak wird künftig das wichtige Anleihe- und Währungsgeschäft der Investmentbank leiten. Nayak arbeitet seit 2009 für die Bank und ist der neue starke Mann im Handelsgeschäft, auch weil John Pipilis, einer von Ritchies Stellvertretern, die Bank genau wie sein Chef verlassen wird.

Mehr: Mit Bernd Leukert will sich die Deutsche Bank auch technisch in die Zukunft katapultieren. Dafür sollen 13 Milliarden Euro investiert werden.

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