Ping An ist größter Investor Chinesischer Versicherer verdrängt Blackrock bei HSBC
London Die Asien-Connection der HSBC wird noch enger: Der Vermögensverwalter der chinesischen Versicherungsgruppe Ping An hat seinen Anteil an der britischen Großbank von fünf auf sieben Prozent erhöht, wie das Unternehmen am Montagabend mitteilte. Damit überholt Ping An den bisher größten Anteilseigner der Bank, den US-Fondsgiganten Blackrock (6,6 Prozent).
Mit einem Anlagevermögen von 404 Milliarden Dollar ist Ping An der größte private Vermögensverwalter Chinas. Der HSBC-Anteil ist derzeit zwölf Milliarden Dollar wert. Die HSBC-Aktie ist seit Jahresbeginn um zwölf Prozent gefallen. Offenbar hat Ping An den Fall genutzt, um günstig hinzukaufen.
Die Nachricht ist Teil einer breiteren Entwicklung: Chinesische Investoren steigen in zunehmend großem Stil bei westlichen Unternehmen ein. Nach eigenen Angaben verfolgt Ping An kein strategisches Interesse. Im vergangenen Dezember hatte der Konzern erklärt, dass er vor allem an einer stabilen Rendite für die eigenen Lebensversicherungskunden interessiert sei. Damals war die Beteiligung öffentlich geworden, weil sie über die Fünf-Prozent-Hürde sprang. HSBC zahlt eine Dividende von 51 Cent pro Aktie im Jahr.
Ping An war in den vergangenen Monaten mehrfach mit möglichen Übernahmen im Ausland in Verbindung gebracht worden. Doch Unternehmensgründer Peter Ma sagte der „Financial Times“ am Montag, dass man zunächst keine Zukäufe im Ausland plane. Man konzentriere sich auf den chinesischen Markt, weil dort das Wachstum immer noch am größten sei. Die Firma soll jedoch im Rest der Welt bekannter werden. Ping An habe noch nicht genug getan, um sich zu vermarkten, sagte Ma.
Der Aufstieg zum größten Investor in Europas größter Bank dürfte Ma einige Aufmerksamkeit bescheren. Und der neue Großanleger passt auch zur Asienstrategie der HSBC-Führung. Die Bank hatte ihr Engagement in ihrem zweiten Heimatmarkt Hongkong und in China zuletzt stark ausgebaut. Chairman Mark Tucker hatte vor seinem Wechsel nach London acht Jahre für den chinesischen Ping-An-Konkurrenten AIA gearbeitet.
Zum Jahresende wird HSBC auch die erste ausländische Firma sein, deren Wertpapiere in China gehandelt werden. Unter einer neuen Kooperation der Börsen in Schanghai und London können chinesische Anleger dann Hinterlegungsscheine für HSBC-Aktien erwerben.
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