Polen-Tochter Raiffeisen erwartet ab 2014 passables Ergebnis

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Warschau Die Raiffeisen Bank International erwartet ab 2014 zufriedenstellende Ergebnisse bei ihrer fusionierten polnischen Tochter Raiffeisen Polbank. "Der erste Zeitpunkt, an dem wir wirklich zufrieden sein können, wird 2014 sein", sagte Bankchef Herbert Stepic am Wochenende in Warschau. Zunächst müsse Raiffeisen die Polbank bis zum Jahresende mit dem bestehenden Polen-Geschäft fusionieren. Davon erhofft sich das Geldhaus ab dem kommenden Jahr Einsparungen von 40 bis 50 Millionen Euro. Wie viele der 443 Bankfilialen dabei geschlossen würden und wie viele der 6200 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren würde, ließ Stepic offen.
Raiffeisen hatte das Institut für 605 Millionen Euro von der griechischen EFG Eurobank gekauft. Damit steigt die österreichische Bank in Polen zur sechstgrößten Bank gemessen an der Bilanzsumme auf. Während Raiffeisen in Polen bislang Gewinn geschrieben hat - im ersten Halbjahr waren es 23 Millionen Euro - verbuchte die Polbank Verluste.
Raiffeisen verspricht sich von der Übernahme längerfristig deutliche Zuwächse in dem bevölkerungsreichen Land. Allerdings wird das Institut laut Stepic in Polen nie so viel Geld verdienen wie im gewinnträchtigsten Auslandsmarkt Russland. "Das wird schwer - das kann ich mir nicht vorstellen. Der russische Markt ist nicht nur sehr reich und gestattet daher ganz andere Margen als es der polnische Markt tut - er ist auch wesentlich weniger entwickelt." Im ersten Halbjahr hatte die RBI ihren Gewinn in Russland um knapp zwei Drittel auf 255 Millionen Euro gesteigert.
Gemessen am Kreditvolumen ist die fusionierte Bank die viertgrößte Bank des Landes. 85 Prozent der Hypothekar-Kredite seinen Franken-Kredite, erklärte das Institut. Anders als in Ungarn habe Raiffeisen in Polen jedoch keine Probleme damit, weil die Hypotheken-Vergabe in Polen an strenge Bedingungen geknüpft war.
Nach Vorgabe der polnischen Behörden muss Raiffeisen ihre polnische Tochter bis Mitte 2016 an der Börse in Warschau notieren. Damit habe die neu formierte Tochter auch eine Möglichkeit, sich frisches Geld zu holen. "Eine Rückkehr auf den Wachstumspfad kann natürlich eine Kapitalspritze notwendig machen", sagte der Chef der Raiffeisen Bank Polska, Piotr Czarnecki, der auch das fusionierte Institut führen wird. Kurzfristig benötige die Bank jedoch kein frisches Geld.
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