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Portigon WestLB-Nachfolger erwartet Milliardenverlust

Im vergangenen Jahr wurde die WestLB auf Druck der EU-Kommission zerschlagen. Der Rechtsnachfolger Portigon erwartet für dieses Jahr einen Verlust von rund einer Milliarde. Grund seien Pensionsverpflichtungen.
23.04.2013 Update: 23.04.2013 - 15:49 Uhr 1 Kommentar
Der WestLB-Nachfolger Portigon wickelt die frühere Landesbank in Düsseldorf ab. Quelle: dpa

Der WestLB-Nachfolger Portigon wickelt die frühere Landesbank in Düsseldorf ab.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Der Abriss der einstmals größten deutschen Landesbank WestLB kostet die Steuerzahler wie befürchtet Milliarden und tausende Mitarbeiter den Job. Die WestLB-Nachfolgerin Portigon hat in ihrem ersten Geschäftsjahr 2012 bei hohen Verlusten rund eine Milliarde Kapital verbraucht. Im laufenden Geschäftsjahr 2013 wird mit einem Kapitalverzehr in einer ähnlicher Größenordnung gerechnet.

Vorstandschef Dietrich Voigtländer zeigt sich aber überzeugt, dass das vom Land Nordrhein-Westfalen, den NRW-Sparkassen und dem Bund bereitgestellte Kapital von ursprünglich 4,1 Milliarden Euro reicht, um den Bankabriss und den Aufbau von Dienstleistungen zu bewältigen.

Mangels neuer Großaufträge für Portigon drückt der Vorstand aufs Tempo, um die Verluste für die Steuerzahler in Grenzen zu halten. „In der Konsequenz werden wir den Rückbau fokussieren und beschleunigen“, sagte Voigtländer am Dienstag. Nach den Detailplanungen sollen binnen vier Jahren bis Ende 2016 rund 2000 Vollzeitarbeitsplätze abgebaut werden.

Davon entfällt der Löwenanteil auf 2013 mit 1000 abzubauenden Arbeitsplätzen. Darunter sind 360 IT-Stellen, die ausgelagert und in Hände eines neuen Arbeitgebers überführt werden sollen. Voigtländer betonte, dass der Stellenabbau möglichst sozialverträglich erfolgen soll. Betriebsbedingte Kündigungen schloss er aber nicht aus.

Große Hoffnung beim WestLB-Abriss ist weiterhin, dass letztlich weitere 1000 Arbeitsplätze gerettet werden. Die WestLB-Nachfolgerin baut eine zu privatisierende Servicetochter auf, die Ende 2016 rund 880 Arbeitsplätze bieten soll. Bei Portigon selbst werden dann nur noch 150 Arbeitsplätze für Restaufgaben benötigt. Die Servicetochter soll Abwicklungsanstalten und Banken helfen, Kredite und Wertpapiere zu verwalten. Bisher ist die „Bad Bank“ für WestLB-Papiere einer der wenigen Großkunden. Die Zahl der Vollzeitarbeitsplätze sank im Jahr der WestLB-Zerschlagung 2012 schon von knapp 4200 auf gut 2600. Gut 400 Stellen übernahm dabei die Landesbank Hessen-Thürigen (Helaba).

Die WestLB-Zerschlagung zur Jahresmitte 2012 hinterlässt tiefe Spuren in der ersten Bilanz von Portigon. Durch hohe Umbaukosten entstand nach HGB-Rechnungslegung 2012 ein Verlust von rund 570 Millionen Euro. Das Eigenkapital von Portigon schrumpfte 2012 um rund eine Milliarde auf 3,1 Milliarden Euro. Nach der internationalen Rechnungslegung IFRS, die für den WestLB-Konzern maßgeblich war, wird für 2012 sogar ein Verlust von etwa 1,5 Milliarden Euro erwartet.

Auch 2013 zeichnen sich tiefrote Zahlen ab: Auf Basis von HGB wird von etwa einer Milliarde Euro Verlust ausgegangen. Das Eigenkapital dürfte in dieser Größenordnung auf gut zwei Milliarden Euro sinken.

  • dpa
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1 Kommentar zu "Portigon: WestLB-Nachfolger erwartet Milliardenverlust"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Worin besteht der Unterschied zu einem Steuerhinterzieher?

    Ganz klar. Es ist der andere!

    Materiell unterscheiden sich beide Fälle nicht. Der Staat wird in beiden Fällen geschädigt. Nur sind die Schädiger in diesem Fall auf der anderen Seite und erhalten durch ihr "Nicht-Handel" sowohl Diäten als auch Pensionsansprüche für die die Steuerzahler nochmals zählen müssen.

    Der Krug geht solange zum Brunnen bis er zerbricht.

    Es mangelt dem System an Selbstkontrolle. Nicht das es keine Selbstkontrolle gäbe, die Kontrollen sind lediglich mit dem gleichen Menschentypus wie die Räuber, Trickbetrüger auf der anderen Tischseite besetzt. Wir brauchen dringend eine Strukturreform unseres Staates, wollten wir ihn retten.

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