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Postbank „Dann sollen sie uns halt verkaufen“

Die Postbank steht wieder einmal zur Disposition. Insider taxieren den Verkaufswert auf etwa 6 Milliarden Euro. Groß ist die Angst vor Jobverlusten, aber noch ist der Stolz der Bonner Banker nicht gebrochen. Ein Report.
16.04.2015 - 10:28 Uhr Kommentieren
Festgefahrene Fronten im Tarifkonflikt. Quelle: DAVIDS/Darmer
Streik vor einer Postbank-Filiale in Berlin

Festgefahrene Fronten im Tarifkonflikt.

(Foto: DAVIDS/Darmer)

Erfahrene Postbanker erinnern sich noch gut. Damals, kurz vor Ausbruch der Finanzkrise, herrschte tiefe Verunsicherung in der Belegschaft, weil die Post-Konzernmutter ihre Geldtochter ins Schaufenster gestellt hatte. „Im Jahr 2008 legte sich die Ungewissheit über die Zukunft wie Mehltau auf die Bank, das darf nicht wieder passieren, auf keinen Fall“, meint ein Topmanager. Erst nachdem klar war, dass die Deutsche Bank  bei der Bonner Filialbank der neue Hausherr werden würde, legte sich die Anspannung.

Doch jetzt – kaum fünf Jahre nach der vollständigen Übernahme – muss Postbank-Vorstandschef Frank Strauß erneut versuchen, seine Kollegen zu beruhigen – denn sein Haus steht schon wieder zur Disposition. „Lassen Sie sich bitte auch weiterhin von den öffentlichen Spekulationen zur Strategie nicht irritieren“, bittet er in seinem jüngsten Mitarbeiterbrief.

Für die Sorgen gibt es allerdings gute Gründe. Weil Renditen und Aktienkurs schwer zu wünschen übriglassen, muss die Deutsche Bank ihre Strategie neu erfinden. „Und damit werden wir wieder zum Spielball“, so fasst ein Postbank-Manager ebenso knapp wie treffend die Lage zusammen. Denn derzeit diskutiert die Führung der Deutschen Bank zwei favorisierte Modelle, die beide gravierende Folgen für die Bonner Tochter hätten: einen Verkauf oder eine Börsenplatzierung beziehungsweise die Abspaltung des gesamten Privatkundengeschäfts des Deutsche-Bank-Konzerns mit der Postbank als Nukleus.

Dabei könnte das Hauptquartier der Bonner Filialbank zur Disposition stehen. Das dritte Strategiemodell der Vollintegration der Postbank mit einem radikalen Sparprogramm in der Privatkundensparte gilt dagegen derzeit nach Angaben aus Konzernkreisen als wenig aussichtsreich. 

Rund 2000 Mitarbeiter beschäftigt die Postbank in ihrem Bonner Hauptquartier. Es herrscht eine eigenartige Mischung aus Angst, Trotz und Fatalismus. Viele treibt die Angst um, dass die Zentrale kräftig zusammengestrichen wird oder sogar ganz wegfällt. Aber eine Liebesheirat war die Verbindung mit der Deutschen Bank eh nie, allenfalls eine Vernunftehe. Und so hoffen viele auf eine schnelle Scheidung ohne langen Rosenkrieg, wenn eine Trennung denn schon unvermeidbar sein sollte.

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