Private-Equity-Expertin Ann-Kristin Achleitner soll in den Verwaltungsrat der US-Investmentbank Lazard einziehen
Gefragte Beraterin.
Frankfurt Die Wirtschaftswissenschaftlerin Ann-Kristin Achleitner soll in den Verwaltungsrat der US-Investmentbank Lazard einziehen. Die Wahl wird auf der kommenden Hauptversammlung erfolgen, wie Lazard am Dienstagabend bekanntgab.
Die Professorin ist seit 30 Jahren als Wissenschaftlerin und Unterstützerin für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer bekannt. Achleitner hatte von 2001 bis 2020 den Lehrstuhl für „Entrepreneurial Finance“ an der Technischen Universität München (TUM) inne, zuletzt verlieh ihr die TUM den Titel „Distinguished Affiliated Professor“.
Achleitner war bereits in zahlreichen Aufsichts- und Verwaltungsräten vertreten, unter anderem bei der Deutschen Börse, bei Metro und der schweizerischen Vontobel.
Gegenwärtig hält sie Aufsichtsratsmandate bei Munich Re und Linde. Sie ist Mitglied des Präsidiums der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften und des Boards des Institute for Advanced Study (IAS) in Princeton.
Außerdem investiert sie Risikokapital in junge Wachstumsunternehmen und war eine der ersten Expertinnen für Private Equity in Deutschland. Private Equity ist der Sammelbegriff für Finanzinvestoren, die sich an Unternehmen beteiligen oder sie übernehmen.
Achleitner promovierte in Business Administration und Rechtswissenschaften an der Universität St. Gallen. Nach einem kurzen Intermezzo bei der Unternehmensberatung McKinsey startete sie ihre wissenschaftliche Karriere am Lehrstuhl für Bank- und Finanzmanagement an der European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel.
Die gebürtige Düsseldorferin war in zahlreichen Kommissionen für die bayerische, deutsche und schweizerische Regierung beratend tätig, außerdem für die EU-Kommission und verschiedene Gruppen beim Weltwirtschaftsforum.
Verwaltungsgremien von Lazard zur Hälfte mit Frauen besetzt
Sie ist mit dem österreichischen Wirtschaftsmanager Paul Achleitner verheiratet, der seit dem Jahr 2012 als Aufsichtsratschef der Deutschen Bank tätig ist. Ann-Kristin Achleitner ist regelmäßige Gastkommentatorin im Handelsblatt, zuletzt über Nachhaltigkeit als neuem Investmentstandard.
Achleitner werde die Vielfalt an Erfahrungen, Perspektiven und Wissen bei Lazard stärken, man freue sich darauf, von ihrer Expertise zu profitieren, hieß es bei der Investmentbank.
Mit dem Einzug der Wissenschaftlerin und Managerin wird die Frauenquote in den Verwaltungsgremien von Lazard bei 50 Prozent liegen. Turnusgemäß ausscheiden aus dem Board of Directors werden Steven J. Heyer und Sylvia Jay. Lazard operiert weltweit in 25 Ländern und bietet beispielsweise Beratungen für Fusionen und Übernahmen (M&A), Kapitalerhöhungen, Unternehmensfinanzierung und Strategie an.
Zu den Kunden zählen Unternehmen, Regierungen, institutionelle Vermögensverwalter und Privatpersonen. Lazard hat auch eine besondere Expertise in der Analyse von aktivistischen Aktionären und ihrer Strategien.
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