Quartalszahlen Deutsche Bank macht im zweiten Quartal 3,1 Milliarden Euro Verlust

Die Deutsche Bank legt die detaillierten Zahlen für das zweite Quartal vor.
Düsseldorf Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal tiefrote Zahlen geschrieben: Der Verlust nach Steuern beträgt 3,1 Milliarden Euro. Das teilte die Deutsche Bank am Mittwochmorgen mit. Der Verlust ist etwas höher als die 2,8 Milliarden Euro, die die Bank mit der Bekanntgabe ihrer neuen Strategie Anfang Juli bereits in Aussicht gestellt hatte.
Das verschreckt offensichtlich manchen Anleger: Die Aktie gab an der Frankfurter Börse zeitweise um mehr als fünf Prozent nach.
Ursache für das schwache Ergebnis sind die Belastungen im Zusammenhang mit dem geplanten Umbau der Deutschen Bank in Höhe von 3,4 Milliarden Euro. Damit ist ein Großteil der Umbaukosten bereits verbucht. Insgesamt wird der Umbau sogar 7,4 Milliarden Euro kosten. Es fließt in Abfindungen, Restrukturierungskosten und Wertminderungen.
Zuwächse verzeichnete das Geldhaus im Geschäft mit vermögenden Kunden. Die Erträge in der Unternehmens- und Investmentbank brachen dagegen um 18 Prozent auf 2,94 Milliarden Euro ein. Vor Steuern fiel hier ein Verlust von 907 Millionen Euro an nach einem Gewinn von 475 Millionen vor Jahresfrist.
„Ohne diese Belastungen für den Umbau wäre die Deutsche Bank profitabel gewesen“, wird Vorstandschef Christian Sewing in der Mitteilung zitiert. „In unseren stabileren Geschäftsbereichen waren die Erträge konstant oder sind gestiegen. Zusammen mit unserer soliden Kapital- und Liquiditätsausstattung ist das eine gute Grundlage für Wachstum.“
Im Rahmen der geplanten Neuausrichtung will die Deutsche Bank unter anderem ihr Aktiengeschäft schließen und das risikoreiche Investmentbanking zusammenstutzen. In den kommenden drei Jahren fallen weltweit 18.000 Jobs weg. Ein Fünftel der gesamten Bilanzrisiken werden in einer internen Abwicklungsbank gebündelt.
Rechnet man die Kosten für die Neuausrichtung des Instituts heraus, hätte der Gewinn nach Steuern allerdings auch nur 231 Millionen Euro betragen, der Gewinn vor Steuern 441 Millionen Euro. Das ist deutlich weniger, als selbst Analysten der Bank zugetraut hatten: Die Finanzprofis hatten bei dem Institut im Durchschnitt mit 373 Millionen Euro Nettogewinn und 2,5 Prozent Rendite auf das materielle Eigenkapital gerechnet.
Im ersten Quartal hatte die Deutsche Bank noch 200 Millionen Euro verdient. Im Vorjahresquartal waren es netto noch rund 400 Millionen Euro.
Mit Agenturmaterial.
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Ganz ehrlich, ich habe nichts anderes erwartet. Beim nächsten Mal dürfte es aber schon etwas besser ausfallen.