Quartalszahlen Fusionsfieber sorgt bei Goldman Sachs für Gewinnschub

Das Finanzinstitut kann sich über starke Geschäfte im Investmentbanking freuen.
New York Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat auf dem Rücken starker weltweiter Geschäfte mit Übernahmen und Fusionen einen Gewinnsprung erzielt. Der Nettogewinn kletterte im dritten Quartal binnen Jahresfrist um 63 Prozent auf 5,28 Milliarden Dollar, wie der Finanzkonzern am Freitag mitteilte. Pro Aktie wurde ein Gewinn von 14,93 Dollar erzielt, was über den Erwartungen an der Wall Street lag. Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 10,11 Dollar pro Anteilsschein gerechnet.
Die Bank profitierte von guten Geschäften in einer Reihe von wichtigen Bereichen. Das Investmentbanking war wie bei den anderen Wall-Street-Häusern auch der Haupttreiber in diesem Quartal. Sie alle profitieren von einem Boom bei Fusionen und Übernahmen, was zu hohen Beratungsgebühren führt.
Doch auch das Handelsgeschäft war überraschend stark. Die Handelsumsätze stiegen um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, auf 5,6 Milliarden Dollar.
Ebenso wächst das Privatkundengeschäft stark – ein wichtiger Bereich für CEO David Solomon. Denn trotz der guten Stimmung an den Kapitalmärkten will er die Bank weniger abhängig vom volatilen Handelsgeschäft machen. Die Erträge in der Sparte Privatkunden und Vermögensverwaltung, in der auch die Onlinebank Marcus und das Kreditkartengeschäft integriert sind, stiegen um 35 Prozent auf zwei Milliarden Dollar.
Die Eigenkapitalrendite lag aufs Jahr gesehen bei 22,5 Prozent und damit deutlich über dem mittelfristigen Ziel von 14 Prozent, das Solomon anvisiert. Das Quartal „hat alle Erwartungen gesprengt“, attestierten die Analysten von Oppenheimer. Der Gewinn pro Aktie von 14,93 Dollar hätte selbst die optimistischsten Prognosen übertroffen.
Die Erträge von 46,7 Milliarden Dollar und ein Nettogewinn von 17,7 Milliarden Dollar in den ersten neun Monaten des Jahres sind so hoch wie nie zuvor. Die Bank sei damit auf Kurs, Rekordgewinne für das Gesamtjahr 2021 zu erzielen.
Am Mittwoch und Donnerstag hatten bereits die Konkurrenten JP Morgan und Morgan Stanley ihre Zahlenwerke für das dritte Quartal vorgelegt. Auch sie haben wegen des Börsenbooms und starker Geschäfte im Investmentbanking deutlich mehr verdient als vor Jahresfrist.
Mit Agenturmaterial
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