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Quartalszahlen Goldman liefert „schockierend gute“ Ergebnisse – Gewinneinbruch bei Bank of America

Durch den Boom im Wertpapierhandel hat sich der Nettogewinn bei Goldman Sachs mehr als verdoppelt. Anders sieht es bei der Bank of America aus.
19.01.2021 - 16:59 Uhr Kommentieren
Von Oktober bis Dezember des vergangenen Jahres erwirtschaftete die US-Bank einen Nettogewinn von 4,5 Milliarden Dollar. Quelle: Reuters
Goldman Sachs

Von Oktober bis Dezember des vergangenen Jahres erwirtschaftete die US-Bank einen Nettogewinn von 4,5 Milliarden Dollar.

(Foto: Reuters)

Denver, Düsseldorf Goldman Sachs geht als großer Gewinner aus der Coronakrise hervor. Das Wall-Street-Haus konnte den Nettogewinn im vierten Quartal um 135 Prozent steigern – so stark wie keine andere Bank. Damit machte Goldman im gesamten Jahr 2020 trotz der schwersten Rezession seit Jahrzehnten mehr Gewinn als ein Jahr zuvor.

Die Erlöse stiegen um 18 Prozent auf 11,7 Milliarden Dollar. Getrieben waren die Ergebnisse von dem Boom im Wertpapierhandel und im Investmentbanking, der vergangene Woche bereits die Ergebnisse von Branchenführer JP Morgan Chase und der Citigroup beflügelt hatte. Anders als die großen Universalbanken leidet Goldman jedoch nicht unter einem schwachen Privatkundengeschäft.

Octavio Marenzi von der Kapitalmarktberatung Opimas bezeichnete Goldmans Zahlen als „schockierend gut. Goldman hat die Erwartungen in fast allen Bereichen deutlich übertroffen.“

Goldman-Chef David Solomon kündigte an, an der im vergangenen Jahr verkündeten Strategie festzuhalten. Sie sieht vor, Goldman weniger abhängig vom volatilen Handelsgeschäft und Investmentbanking zu machen – ausgerechnet jenen Bereichen, die der Bank in diesem Jahr Rückenwind gegeben haben. „Es ist unwahrscheinlich, dass sich diese extreme Volatilität in diesem Jahr wiederholen wird“, gab Solomon zu bedenken, der im Oktober 2020 die Führung der Bank übernahm.

Er wolle daher weiter das Privatkundengeschäft rund um die Onlinebank Marcus ausbauen. Dazu kündigte Solomon ein neues Produkt an: „Marcus Invest“. Das Angebot zur Vermögensverwaltung soll in den USA im ersten Quartal starten, in der zweiten Jahreshälfte auch in Großbritannien.

Zudem baut die Bank die Plattform für das sogenannte Transactionbanking weiter aus. Mehr als 200 Kunden würden das Angebot bereits nutzen, so Solomon. Gleichzeitig will der frühere Chef der Investmentbank die führende Stellung in dem Bereich weiter ausbauen. Mit der zweigleisigen Strategie konnte er die Investoren in den vergangenen Monaten auf seine Seite ziehen. Im vierten Quartal stieg die Goldman-Aktie um 31 Prozent.

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Die Gebühren aus dem Investmentbanking legten im vierten Quartal um 27 Prozent zu. Das Geschäft mit Wertpapieremissionen hat sich fast verdreifacht. Goldman profitierte wie andere Häuser auch von einer aufgestauten Nachfrage. Beide Bereiche waren im Sommer wegen der Coronakrise zunächst deutlich eingebrochen. In den letzten Monaten des Jahres zog das Geschäft jedoch spürbar an.

Die hohe Zahl der sogenannten Spac-Börsengänge fiel dabei ebenfalls ins Gewicht. Spacs sind Mantelgesellschaften, die zunächst Kapital über einen Börsengang einsammeln, um das Geld in die Übernahme eines noch nicht identifizierten Unternehmens zu investieren. Spacs erleben seit Herbst einen regelrechten Boom an der Wall Street. Goldmans Umsätze aus dem Aktienhandel stiegen um 40 Prozent.

Bank of America leidet unter niedrigen Zinsen

Deutlich durchwachsener fielen die Zahlen der Bank of America aus. Der Gewinn brach im abgelaufenen Quartal um 28 Prozent ein. Analysten hatten jedoch mit einem noch schlechteren Ergebnis gerechnet. Die Erlöse gingen um zehn Prozent zurück.

Amerikas zweitgrößte Bank leidet stärker als andere unter den niedrigen Zinsen. Im Gegensatz zu Konkurrenten wie Goldman Sachs oder JP Morgan ist Bank of America von den Zinseinnahmen im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden abhängig. Alle Großbanken hoffen auf ein weiteres, umfangreiches Konjunkturpaket, das die neue Regierung unter Joe Biden möglichst schnell auf den Weg bringen will.

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CEO Brian Moynihan erklärt zu dem Ergebnis laut einer Mitteilung. „Im vierten Quartal haben wir weiterhin Anzeichen einer Erholung gesehen, angeführt von gestiegenen Verbraucherausgaben und einer Stabilisierung des Kreditnachfrage unserer gewerblichen Kunden sowie starker Märkte und Investitionstätigkeiten.“

Am vergangenen Freitag hatten bereits JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo Milliardengewinne für das vierte Quartal veröffentlicht. JP Morgan erzielte sogar einen Rekordgewinn. Wie ihre Konkurrenten baute auch Bank of America im vierten Quartal ihre Risikovorsorge ab – um rund 800 Millionen Dollar. Offenbar werden doch nicht so viele Kredite ausfallen, wie zunächst angenommen. Für drohende Kreditausfälle hatte das Institut in den ersten neun Monaten mehr als elf Milliarden Dollar zur Seite gelegt.

Mehr: US-Banken lassen die Coronakrise hinter sich – Rekordgewinn für JP Morgan.

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