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Quartalszahlen Österreichs Banken steigern Gewinne – Vorsorgen für faule Kredite schmelzen

Nettogewinn von Erste Group hat sich mehr als verdreifacht. RBI steigert den Konzerngewinn um 66 Prozent. Niedrigere Risikokosten kurbeln die Gewinne an.
30.07.2021 Update: 30.07.2021 - 10:39 Uhr Kommentieren
Die auch in Osteuropa, in Russland und in der Ukraine tätige Bank senkte ihre Risikokosten von 312 Millionen Euro auf jetzt 110 Millionen Euro. Quelle: picture alliance / Michael Grube
Raiffeisen Bank International in Wien

Die auch in Osteuropa, in Russland und in der Ukraine tätige Bank senkte ihre Risikokosten von 312 Millionen Euro auf jetzt 110 Millionen Euro.

(Foto: picture alliance / Michael Grube)

Wien Bei den Wiener Geldhäusern Erste Group und Raiffeisen Bank International (RBI) sprudeln dank deutlich niedrigerer Vorsorgen für Kreditausfälle wieder die Gewinne. Die Nachfrage nach Darlehen habe sich einhergehend mit einem Wirtschaftsaufschwung in den Kernmärkten Mittel- und Osteuropas beschleunigt, teilten die Wiener Institute am Freitag mit. Auch konnten die im Corona-Jahr 2020 in die Höhe geschossenen Risikokosten für faule Kredite deutlich zurückgeschraubt werden.

Für das Gesamtjahr zeigten sich die Geldhäuser vorsichtig optimistisch: Die Erste Group rechnet mit einem Kreditwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die RBI kann sich sogar ein Wachstum bis im oberen einstelligen Bereich vorstellen.

Bei der Erste Group schmolzen die Risikokosten im ersten Halbjahr auf 82,9 Millionen Euro nach 675,4 Millionen Euro im stark vom Ausbruch der Corona-Pandemie geprägten Vorjahr. Auch für das Gesamtjahr erwartet das Institut geringere Vorsorgen für Kreditausfälle. Eine genaue Prognose sei schwierig, erklärte die Bank. Der Anteil der faulen Kredite (NPL-Quote) sollte aber auf maximal drei Prozent ansteigen, hieß es. Zum Halbjahr lag die Quote bei 2,5 Prozent.

Der Nettogewinn konnte auf 918 (293,8) Millionen Euro mehr als verdreifacht werden. Die Erste Group verdiente damit mehr als vor der Coronakrise. 2019 hatte der Nettogewinn zum Halbjahr bei 732 Millionen Euro gelegen. Auch im Gesamtjahr will das Institut den Konzerngewinn deutlich steigern, wurde der Ausblick bekräftigt. Das operative Ergebnis verbesserte sich in der ersten Jahreshälfte 2021 um 24,4 Prozent auf 1,69 Milliarden Euro. Getragen wurde das durch einen Zinsüberschuss, ein deutliches Wachstum der Provisionserträge sowie einem Anstieg des Handels- und Fair-Value-Ergebnisses.

Erste Bank kündigt weitere Dividendenzahlung an, RBI hält sich bedeckt

Nach der Lockerung der Empfehlung der Europäischen Zentralbank (EZB) für die Gewinnausschüttungen will die Erste Group im vierten Quartal eine weitere Dividende von 1,0 Euro je Aktie für 2020 zahlen. Für 2021 plant das Bankhaus eine Ausschüttung von 1,6 Euro je Aktie. Die EZB kündigte an, dass Banken in der Euro-Zone ab Oktober wieder ohne Einschränkungen Gewinne an ihre Aktionäre ausschütten dürfen.

Bei der Raiffeisen Bank International stieg der Nettogewinn im ersten Halbjahr um 66 Prozent auf 612 Millionen Euro. Die Risikokosten, der neben Osteuropa auch in Russland und der Ukraine tätigen Bank, sanken auf 110 Millionen Euro nach 312 Millionen Euro. Den Anteil der faulen Kredite nannte das Geldhaus mit 1,7 (1,9) Prozent. „Wir sind mit dem Verlauf des ersten Halbjahres sehr zufrieden“, sagte Bankchef Johann Strobl.

Die Betriebserträge der RBI gingen jedoch um drei Prozent auf 2,64 Milliarden Euro zurück. Dabei reduzierte sich der Zinsüberschuss um 135 Millionen Euro auf 1,57 Milliarden Euro, hervorgerufen durch Zinssenkungen in vielen Ländern sowie Währungsabwertungen in Russland und der Ukraine. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 93 Millionen Euro auf 932 Millionen Euro.

Zu möglichen Dividendennachzahlungen nach der Aufhebung der EZB-Einschränkungen hält sich die Bank noch bedeckt. „Wir sind im Gespräch mit der EZB und werden zeitnah unsere Überlegungen konkretisieren“, sagte Bankchef Johann Strobl am Freitag.

Das österreichische Institut nennt für Gewinnausschüttungen derzeit nur eine grundsätzliche Bandbreite von 20 bis 50 Prozent des Konzernergebnisses. Der hohe Spielraum bringt der Bank immer wieder Kritik ein. „Es gibt zwei, drei regulatorische Unsicherheiten, die die kurzfristige Kapitalbasis etwas erschweren“, sagte Strobl. Als Beispiel nannte der Manager etwa die Eigenkapitalvorschriften um Basel IV. Sobald man mehr Klarheit habe, werde man diese Bandbreite deutlich einengen, sagte der Bankchef. 

Mehr: Bei diesen europäischen Banken können Anleger jetzt wieder auf Dividenden hoffen

  • rtr
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