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Quartalszahlen Schicksalstag für die Bank of America

Milliardenklagen, Kreditausfälle, wütende Kunden: Brian Moynihan, Chef der Bank of America, hat eine Menge Probleme am Hals. Wie es um sein Institut steht, wird sich heute zeigen, wenn er die neuesten Zahlen vorlegt.
18.10.2011 - 10:33 Uhr Kommentieren
Eine Filiale der Bank of America am Times Square in New York: Das Geldinstitut legt heute seine Quartalszahlen vor. Quelle: dpa

Eine Filiale der Bank of America am Times Square in New York: Das Geldinstitut legt heute seine Quartalszahlen vor.

(Foto: dpa)

Eines der ersten Dinge, die Brian Moynihan als neuer Chef der Bank of America erlebte, war ein vergiftetes Lob. Es war bei einer Firmenfeier Ende 2009, als der in Ungnade gefallene Vorgänger Kenneth Lewis seinen Nachfolger mit folgenden Worten vorstellte:  „Hoffentlich wird er diesen Job länger behalten als die drei oder vier zuvor“, sagte Lewis unter Gelächter. „Eines seiner besonderen Merkmale ist es, dass er den Job wollte“. Moynihan ertrug die Gemeinheiten mit einem Lächeln.

Lewis war als Chef der Bank of America ab da Geschichte. Und zu Moynihans Aufgabe wurde es, die Scherben hinter dem langjährigen Chef der nach Vermögenswerten größten Bank des Landes aufzukehren. Schluss zu machen mit den milliardenschweren Zukäufen und Spekulationsexzessen der Vergangenheit und das schwer angeschlagene Geldhaus gesundzuschrumpfen.

Wie weit er auf seiner Mission schon gekommen ist, wird Moynihan am heutigen Dienstag berichten, wenn die Bank of America (BofA) ihre Zahlen für das dritte Quartal vorlegt.

Die Investoren jedenfalls sind skeptisch: Der Aktienkurs ist in diesem Jahr um die Hälfte eingebrochen und macht nicht den Anschein, sich bald zu erholen. Die Ratingagentur Moody’s stufte die Bank herab. Gleichzeitig versucht Moynihan zu sparen, wo es nur geht, etwa durch den Verkauf von Einheiten und den Abbau von Arbeitsplätzen. Bis zu 40.000 von insgesamt 300.000 Stellen sollen es sein, so der Plan.

Moynihan kämpft an mehreren Fronten, Grund dafür ist vor allem das Erbe, das ihm sein Vorgänger hinterlassen hat. Lewis hatte im Krisenjahr 2008 erst den taumelnden Immobilienfinanzierer Countrywide übernommen, dann die angeschlagene Investmentbank Merrill Lynch. Die vermeintlichen Schnäppchen entpuppten sich als Desaster, Ende 2008 musste der Staat mit 45 Milliarden Dollar einspringen. Auch wenn sie die Einlage zurückgezahlt hat - die BofA hat sich bis heute nicht davon erholt.

Vor allem die Milliardenklagen im Zusammenhang mit Countrywide bereiten Moynihan Kopfschmerzen. Der einst größte Hausfinanzierer der USA hatte seinerzeit an Investoren massenhaft Wertpapiere herausgegeben, die sich später als faul erwiesen hatten. Dabei, so der Vorwurf, hätten die Mitarbeiter bewusst Kredite an zahlungsschwache Kunden herausgegeben, ohne zu überprüfen, ob sie jemals die Raten aufbringen würden.

Die Käufer fordern nun ihr Geld zurück. Der Versicherungsgigant AIG will Geld sehen, ebenso Goldman Sachs und der Einlagensicherungsfonds FDIC. Zuletzt forderten auch die staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac Milliarden. Dazu kommen Kreditausfälle.

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