Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Quartalszahlen Übernahmeziel Berlin Hyp baut Gewinn aus – Keine Kreditausfälle wegen Corona

Der Immobilienfinanzierer kommt besser durch die Pandemie als anfangs gedacht. CEO Sascha Klaus äußert sich im Handelsblatt auch zum laufenden Verkaufsprozess.
11.11.2021 - 14:30 Uhr Kommentieren
Sparkassen: Wettstreit um BerlinHyp Quelle: Bloomberg
Berlin Hyp

Die Sparkassen prüfen einen Verkauf des Immobilienfinanzierers – allerdings nur innerhalb ihrer eigenen Gruppe.

(Foto: Bloomberg)

Frankfurt Der umworbene Immobilienfinanzierer Berlin Hyp hat seinen Gewinn in den ersten neun Monaten des Jahres fast verdreifacht. Das Vorsteuerergebnis kletterte von 14 auf 40 Millionen Euro, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Grund dafür waren unter anderem das rege Neugeschäft, das auf 5,1 Milliarden Euro zulegte, sowie eine deutlich gesunkene Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite.

„Der Anteil an Hotels und Einzelhandel an unserem gesamten Portfolio ist gering, aber auch hier haben wir bisher keinerlei Kreditausfälle infolge der Pandemie verzeichnet“, sagte Vorstandschef Sascha Klaus im Gespräch mit dem Handelsblatt. „Das liegt vor allem an den staatlichen Hilfen für die betroffenen Firmen sowie der Stärke der Immobilieneigentümer, die einiges verkraften können.“

Auch der Büroimmobilienmarkt habe sich seit dem Ausbruch von Corona als robuster erwiesen als anfangs gedacht. „Einige Unternehmen haben inzwischen einen Großteil ihrer Belegschaft zurück ins Büro geholt“, berichtet Klaus. Andere nutzten die geringere Anwesenheitsquote ihrer Angestellten für eine Modernisierung der Büroflächen und richten beispielsweise mehr Begegnungspunkte ein.

Einige Firmen reduzieren ihre Büroflächen auch, was für einen leichten Anstieg der Leerstandsquoten sorgen wird“, erklärte Klaus. „Aber das passiert in überschaubarem Ausmaß und wird die Branche nicht erschüttern, denn in vielen Städten liegen die Leerstandsquoten heute auf einem sehr niedrigen Niveau.“

Im Gesamtjahr geht die Berlin Hyp von einem Vorsteuerergebnis aus, das deutlich über dem Vorjahreswert von 24 Millionen Euro liegt. Beim Neugeschäftsvolumen werde das Institut annähernd den Vorjahreswert von 6,7 Milliarden Euro erreichen und liege damit oberhalb der bisherigen Erwartungen. „Die Attraktivität von Immobilien als Anlageklasse hat durch Corona nicht gelitten – im Gegenteil“, sagt Klaus. Versicherer und Pensionsfonds investierten nach wie vor viel Geld in Immobilien.

Im Verkaufsprozess spielen „strategische Erwägungen eine Rolle“

Die Berlin Hyp gehört den deutschen Sparkassen, die im Sommer einen Verkaufsprozess für das Institut gestartet haben. Gebote abgegeben haben die Landesbanken Helaba und LBBW sowie der Sparkassen-Fondsanbieter Deka.

Klaus will nicht verraten, welche Lösung er bevorzugen würde. „Ob und an wen die Berlin Hyp verkauft wird, entscheiden allein unsere Eigentümer.“ Der Vorstandschef machte jedoch deutlich, dass es vermutlich nicht nur auf den Angebotspreis ankommen wird. „Für die Entscheidung, wie es mit der Berlin Hyp weitergeht, werden am Ende sowohl wirtschaftliche als auch strategische Erwägungen eine Rolle spielen.“

Sollte es zu einem Verkauf kommen, wäre dies zumindest ein kleiner Schritt bei der Konsolidierung unter den öffentlich-rechtlichen Spitzeninstituten, die von vielen Sparkassen seit Langem gefordert wird. Die Deka und die Helaba, die ganz beziehungsweise mehrheitlich im Besitz der Sparkassen sind, haben deshalb aus Sicht von Insidern die besten Chancen. Sie wären nach einer Übernahme der Berlin Hyp nämlich prädestiniert dafür, die Konsolidierung des Sektors weiter voranzutreiben.

Große Sorgen hatten viele gewerbliche Immobilienfinanzierer lange Zeit wegen der strengeren Basel-III-Kapitalvorschriften, die in der EU nun ab 2025 schrittweise eingeführt werden sollen. Die Berlin Hyp gibt bei dem Thema nun aber Entwarnung.

„Unsere Kapitalanforderungen werden durch die Basel-III-Regeln bis 2030 moderat ansteigen“, sagte Vorstandschef Klaus. „Das ist für uns verkraftbar, da wir in den letzten Jahren kontinuierlich unser Kapital gestärkt haben und wir deshalb kein zusätzliches Kapital brauchen.“ Ende des dritten Quartals sank die harte Kernkapitalquote der Berlin Hyp leicht auf 13,3 Prozent.

Mehr: Brisanter Deal – Wie der Bieterwettstreit um die Berlin Hyp den Sparkassensektor elektrisiert

Startseite
Mehr zu: Quartalszahlen - Übernahmeziel Berlin Hyp baut Gewinn aus – Keine Kreditausfälle wegen Corona
0 Kommentare zu "Quartalszahlen : Übernahmeziel Berlin Hyp baut Gewinn aus – Keine Kreditausfälle wegen Corona"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%