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Radikaler Umbau BayernLB erreicht selbstgesteckte Ziele nicht – DKB enttäuscht bei Neukunden-Wachstum

Die Pandemie erschwert die Umsetzung des Spezialisierungsplans der Landesbank. Von den eigenen hohen Ansprüchen sind alle Bereiche mehr oder weniger weit entfernt.
26.03.2021 - 16:29 Uhr Kommentieren
Es ist wohl der radikalste Umbau in ihrer Geschichte, den die Münchener Landesbank im Moment erlebt. Quelle: ullstein bild - Sven Simon
BayernLB-Löwe aus Stein vor der Zentrale

Es ist wohl der radikalste Umbau in ihrer Geschichte, den die Münchener Landesbank im Moment erlebt.

(Foto: ullstein bild - Sven Simon)

München Die BayernLB steht bei der Umsetzung ihrer Mehrjahresstrategie vor großen Herausforderungen. Grund dafür ist die Corona-Pandemie, die manches Unternehmensziel in weite Ferne gerückt hat. Der deutliche Umbau bis ins Jahr 2024, den die Landesbank Ende 2019 verkündet hat, brauche an vielen Stellen noch „aktives Anpacken, kein Abwarten oder Jammern“, sagte Vorstandschef Stephan Winkelmeier am Freitag.

Die ambitionierten Planzahlen, die er vor Ausbruch der Pandemie zum Ziel gesetzt hat, sieht er durch die Pandemie allerdings nicht gefährdet. „Es gab leichte Verzögerungen im Transformationsprogramm, aber an den Kernaussagen hat sich nichts geändert.“

Es ist wohl der radikalste Umbau in ihrer Geschichte, den die Münchener Landesbank im Moment erlebt. „Vom universalbanknahen Institut zum fokussierten, effizienten Spezialfinanzierer“, so will die BayernLB nach eigener Wahrnehmung werden. Die Onlinebank DKB, seit Längerem die Nummer zwei am deutschen Markt hinter der ING, soll dabei als Innovationstreiber zur Seite stehen.

Allein 700 Millionen Euro plant die Bank, bis ins Jahr 2025 in den Aus- und Umbau der eigenen Informationstechnologie zu investieren, 400 Millionen Euro sollen davon an die DKB gehen. Am Ende sind drei Säulen geplant aus DKB, dem Immobilien- und Verbundgeschäft mit den Sparkassen sowie dem Unternehmens- und Marktgeschäft.

Von den hohen Ansprüchen sind alle drei Bereiche mehr oder weniger weit entfernt. Das gilt auch für die Onlinebank DKB. Die trug im vergangenen Jahr mit 264 Millionen Euro allerdings wieder den Hauptanteil zum Ergebnis vor Steuern bei.

Kundenwachstum der DKB enttäuscht

Das lag im gesamten Konzern nur bei 195 Millionen Euro. Insbesondere die Restrukturierung und der Abbau von 900 Arbeitsplätzen schlugen teuer zu Buche, kam es hier zu einem Aufwand von 287 Millionen Euro. Die Eigenkapitalrendite lag so nur noch bei 1,9 Prozent. Und damit deutlich unter dem Ziel von acht Prozent, das bei der Vorstellung der neuen Strategie vor knapp anderthalb Jahren angepeilt wurde. „Eine Eigenkapitalrendite von acht Prozent ist ambitioniert, wir trauen sie uns aber weiterhin über den Gesamtzyklus bis 2024 zu“, sagte Vorstandschef Winkelmeier gegenüber dem Handelsblatt.

Der Ergebnisrückgang der DKB gegenüber 2019 lag bei rund zwölf Prozent, war aber wegen hoher Investitionen in Vertrieb und Digitalisierung erwartet worden. Eine andere Zahl enttäuscht jedoch: Der Zuwachs von rund 300.000 Neukunden auf nun 4,6 Millionen Kunden lässt deutlichen Spielraum nach oben. Im vergangenen Jahr war noch von 50.000 Neukunden im Monat die Rede. Die Planzahl bis Ende 2024 liegt bei acht Millionen Kunden.

BayernLB-Chef Winkelmeier will trotzdem nicht von einer Enttäuschung sprechen. „Das geplante Kundenwachstum bei der DKB wird nicht linear hochfahren“, begründet er die Entwicklung. Die DKB wachse durch Mundpropaganda und mache keine verlockenden Fangangebote.

Stattdessen verwies er auf die erfreuliche Entwicklung des Bestandskundengeschäfts in Corona-Zeiten. Dadurch, dass das Angebot bei Wertpapier-Portfolios und -sparverträgen sehr viel stärker genutzt wurde, konnte die Profitabilität pro Kopf gesteigert werden.

Risikovorsorge verdoppelt

Den größten Nachholbedarf hat bei der BayernLB jedoch der Bereich Corporates & Markets. Beide Segmente wurden im vergangenen Jahr fusioniert. Besonders das Kapitalmarktgeschäft wurde erheblich reduziert, nachdem die Marktmacht der US-Banken immer größer wurde.

Das Minus von 58 Millionen Euro zeigt, wie groß hier noch der Bedarf an Restrukturierung ist. Denn das Ziel für das Geschäft mit Unternehmensfinanzierungen und mit Finanzprodukten liegt in ganz anderen Regionen. Bis zum Ablauf des Strategieplans Ende 2024 soll der Bereich in die Größenordnung der anderen beiden Segmente DKB und Immobilien wachsen. Die werfen dreistellige Millionengewinne ab.

Dem stehen jedoch vorerst die weiteren Auswirkungen der Pandemie entgegen. Auf 169 Millionen Euro musste die BayernLB die Risikovorsorge im vergangenen Jahr verdoppeln. Zu groß ist die Gefahr von weiteren Belastungen durch die Krise, die vor allem manche Finanzierung ins Straucheln bringen könnte. Für das laufende Jahr plant die BayernLB deswegen mit einem Ergebnis vor Steuern in einer großen Spannbreite von 200 bis 400 Millionen Euro.

Mehr: BayernLB verzeichnet Gewinneinbruch wegen Coronakrise und Umbau

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