Risikomanagement Moddy's kauft Naturkatastrophen-Experten RMS

Es sei der richtige Zeitpunkt, um die Investitionen in RMS zu Geld zu machen, sagt Vorstandschef Paul Zwillenberg.
München Die US-Ratingagentur Moody's baut mit dem Kauf des Klima- und Naturkatastrophen-Experten RMS ihr Risikomanagement-Geschäft aus. Moody's zahlt zwei Milliarden Dollar (knapp 1,7 Milliarden Euro ) für Risk Management Solutions (RMS) an den britischen Medienkonzern Daily Mail and General Trust, wie beide Unternehmen am Donnerstag mitteilten.
RMS arbeitet vor allem für Versicherer und Rückversicherer und ist oft das erste Unternehmen, das auf Basis von gut 400 eigenen Risikomodellen Schadenschätzungen für Wirbelstürme, Erdbeben und andere Naturkatastrophen abgibt. Moody's will mit dem Zukauf sein Geschäft mit Daten und Analysen für die Versicherungswirtschaft auf rund 500 Millionen Dollar verdreifachen.
„Vor dem Hintergrund einer weltweiten Pandemie, der Klimakrise und zunehmenden Cyberangriffen müssen unsere Kunden eine breitere Palette von Risiken managen denn je“, begründete Moody's-Chef Rob Fauser die Übernahme. RMS erwartet im laufenden Geschäftsjahr (Ende September) rund 320 Millionen Dollar Umsatz und ein bereinigtes operatives Ergebnis von 55 Millionen Dollar.
RMS gehört seit 1998 dem Verlag der britischen Boulevardzeitung „Daily Mail“. Vorstandschef Paul Zwillenberg sagte, es sei der richtige Zeitpunkt, um die Investitionen in RMS zu Geld zu machen. Der Verlag steht vor der Komplettübernahme durch seinen Großaktionär, die Gründerfamilie Rothermere. Noch davor soll auch die Beteiligung am Online-Autohändler Cazoo über einen Börsengang zu Geld gemacht werden. Der Auto1-Konkurrent soll mit einer Bewertung von rund sieben Milliarden Dollar in den leeren Firmenmantel (SPAC) Ajax I eingebracht und so an die New Yorker Börse geführt werden.
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