Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Russische Großbank VTB ist zurück auf Gewinnkurs

Eigentlich hatten Analysten auch in diesem Quartal mit roten Zahlen bei der russischen VTB gerechnet. Doch die Bank überraschte mit einem Gewinn. Sie muss seltener faule Kredite abwickeln.
18.08.2015 - 10:15 Uhr Kommentieren
Weniger Rückstellungen für faule Kredite ziehen die VTB aus den roten Zahlen. Quelle: IMAGO
VTB

Weniger Rückstellungen für faule Kredite ziehen die VTB aus den roten Zahlen.

(Foto: IMAGO)

Moskau Die Großbank VTB spürt erste Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung in Russland. Im zweiten Quartal machte die Nummer zwei hinter der Sberbank nach Angaben vom Dienstag überraschend einen Nettogewinn von umgerechnet 16,5 Millionen Euro. Weniger Rückstellungen für faule Kredite sorgten für die Wende. In den beiden Vorquartalen gab es jeweils rote Zahlen. Im Vorjahresvergleich ging der Überschuss um fast drei Viertel zurück. Von Reuters befragte Analysten hatten auch dieses Quartal wieder mit einem Verlust gerechnet.

Der Ölpreis-Verfall und die Sanktionen des Westens im Zuge des Ukraine-Konflikts haben der russischen Wirtschaft stark zugesetzt. Zuletzt gab es aber Hinweise, dass sich die Lage bald stabilisieren könnte. So geht der Internationale Währungsfonds davon aus, dass die russische Konjunktur dieses Jahr um 3,4 Prozent schrumpfen, 2016 dann aber um 0,2 Prozent wachsen wird

Die VTB-Bank ist auch in Europa stark vertreten. Be der Direktbank VTB Direkt stiegen die Einlagen im vergangenen Jahr um rund 52 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro, geht aus dem Geschäftsbericht der VTB Austria hervor, zu der die VTB Direkt gehört.

Die Europa-Tochter lockt auch in Deutschland mit vergleichsweise hohen Zinsen. Doch viele Verbraucherschützer mahnen zur Vorsicht. Denn die EU-Sanktionen gegen Russland haben VTB und Sberbank massiv unter Druck gebracht. Die Europa-Töchter sind in Wien ansässig und unterliegen damit nicht der deutschen, sondern lediglich der österreichischen Einlagensicherung.

Welche Firmen noch auf Russland setzen
Stada
1 von 18

In Russland wuchs der Arzneimittelhersteller Stada im vergangenen Jahr um vier Prozent, allerdings in Rubel gerechnet. Durch den Wertverfall der Währung nahm der Umsatz in Euro gerechnet stark um 14 Prozent auf 360,7 Millionen Euro ab. Das Land ist aber nach wie vor der größte Auslandsmarkt. Stada-Chef Hartmut Retzlaff reist derzeit etwa fünf Mal pro Jahr nach Russland, „aus motivatorischen Gründen, um den Mitarbeitern zu zeigen, dass man an den Standort glaubt“, sagt er.

(Foto: dpa)
Bionorica
2 von 18

Für den Naturarzneimittelhersteller Bionorica ist Russland der wichtigste Auslandsmarkt: Der steuert rund ein Drittel zu Geschäft bei und legte in den vergangenen Jahren stets zweistellig zu. Das ist auch 2014 nicht anders gewesen, allerdings nur in Absatz gerechnet. Der Umsatz sank wegen der Währungsumrechnungseffekte um etwa sieben Prozent auf 72 Millionen Euro. Bionorica-Chef Michael Popp hat den Verfall des Rubels nur zu einem Teil mit Preiserhöhungen aufgefangen: „Wir haben im Sinne des Patienten auf Umsatz verzichtet“, nennt Popp dieses Vorgehen.

(Foto: obs)
Fresenius
3 von 18

Der Gesundheitskonzern Fresenius hat im November angesichts der Osteuropa-Krise seine Pläne für ein Gemeinschaftsunternehmen in Russland aufgegeben. Geplant war ein Zusammenschluss des bestehenden Geschäfts der Ernährungs- und Infusionssparte Fresenius Kabi mit dem russischen Pharmaunternehmen Binnopharm. Den Unternehmen entstanden wegen des geplatzten Deals keine finanziellen Verpflichtungen. Zum Gesamtumsatz des Gesundheitskonzerns Fresenius trägt Russland weniger als ein Prozent bei.

(Foto: Reuters)
Siemens
4 von 18

Der Besuch bei Wladimir Putin vor gut einem Jahr hat Siemens-Chef Joe Kaeser viel Aufmerksamkeit, aber auch viel Kritik eingebracht – dem Geschäft geholfen hat er nicht. Die Umsätze seien etwa um die Hälfte eingebrochen, berichtete Kaeser kürzlich. Russland ist ein wichtiger Markt für den Infrastrukturanbieter, die Münchener bauen dort zum Beispiel Züge und Gasturbinen. „Russland bietet riesige Chancen, die man momentan nicht nutzen kann“, bedauerte Kaeser. Siemens wolle Know-how nach Russland geben und Produktion dort lokalisieren. „Aber diese Möglichkeit gibt es momentan nicht. Wir halten uns voll an alle Sanktionsvorgaben.“

(Foto: AFP)
Otto-Gruppe
5 von 18

Im August 2013 kündigte die Otto-Gruppe noch neue Investitionen in Russland an. Eineinhalb Jahre später ist die Ernüchterung groß. Für das Unternehmen ist Russland zu einer Belastung geworden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr ist der Umsatz um 25 Prozent gesunken. Bereinigt um Wechselkurseffekte bleibt ein Rückgang um nur vier Prozent. Und fest steht auch: Die Otto-Gruppe hat in Russland Geld verloren. Zwar hält Hans-Otto Schrader, Chef der Otto-Gruppe, eine Rezession in Russland für nicht vermeidbar. Aber: „Wir haben diesen Markt über sechs Jahre aufgebaut – und wir werden ganz vorne mit dabei sein, wenn sich die Lage bessert“, sagt er.

(Foto: dpa)
Hubert Burda Media
6 von 18

Fragt man den Vorstandsvorsitzenden von Hubert Burda Media, Paul-Bernhard Kallen (Bild), ob sich sein Unternehmen angesichts der Wirtschaftskrise in Russland aus dem Land zurückziehen will, antwortet er: „Nein, wir nicht. Die Frage ist aber, ob man uns noch haben will.“ Offenbar will der russische Staat das nicht. Vergangenen Herbst unterzeichnete Präsident Wladimir Putin ein Gesetz, das vorsieht, den Anteil von Ausländern an russischen Medienunternehmen auf 20 Prozent zu beschränken. Besonders hart trifft dies Burda. In Verlagskreisen werden die Erlöse, die Burda in Russland und in der ebenfalls krisengeschüttelten Ukraine erzielt, auf gut 200 Millionen Euro geschätzt.

Bauer Media
7 von 18

Bauer will sich angesichts der Debatte um das neue Mediengesetz zwar überhaupt nicht zum Russland-Engagement äußern. Für den Hamburger Verlag dürften die Märkte in den USA, Australien, England und Polen aber weitaus wichtiger sein als der Markt in Russland, wo das Zeitschriftenhaus ausweislich seiner russischen Website 25 Titel herausgibt.

(Foto: dpa)
  • rtr
Startseite
Mehr zu: Russische Großbank - VTB ist zurück auf Gewinnkurs
0 Kommentare zu "Russische Großbank: VTB ist zurück auf Gewinnkurs"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%