Sal. Oppenheim Wenig Hoffnung für Schickedanz

Schickedanz wirft der Sal. Oppenheim und ihrem ehemaligen Berater Esch vor, sie hintergangen zu haben.
Köln Die Hoffnungen auf eine außergerichtliche Einigung zwischen Madeleine Schickedanz und der Bank Sal. Oppenheim haben sich nicht erfüllt. Am Montag treffen sich die Anwälte der Quelle-Erbin und der Bank deshalb vor dem Landgericht Köln. Schickedanz hatte 2012 nach massiven Verlusten Sal. Oppenheim wegen angeblicher Täuschung und Falschberatung auf 1,9 Milliarden Euro verklagt. Auch der Immobilienunternehmer Josef Esch und prominente Personen aus dem Umfeld der Bank spielen in dem Streit wichtige Rollen.
Schickedanz kann sich nur noch wenig Hoffnung auf einen milliardenschweren Schadenersatz nach der Pleite des Handelskonzerns Arcandor machen. In wichtigen Klageteilen hege das Gericht Zweifel an der Darstellung der Klägerin Schickedanz, sagte der Vorsitzende Richter Stefan Singbartl am Montag: „Es bleiben Restzweifel.“ Das Gericht sei nicht überzeugt, dass Schickedanz für die Geschäfte nicht selbst haften müsse. Es gebe nur ein „Sonderthema“ mit Immobilienfonds, das aber nur rund fünf Prozent des Streitwerts ausmache.
Schickedanz hat unter anderem ihre ehemalige Hausbank Sal. Oppenheim und ihren Ex-Berater Josef Esch vor dem Kölner Landgericht auf insgesamt rund 1,9 Milliarden Euro verklagt. Die Parteien suchen aber auch eine Lösung außerhalb des Gerichtssaals – dazu haben sie Singbartl zufolge noch bis zum 01. August Zeit. Gelinge keine Einigung, werde die Kammer am 27. September eine Entscheidung verkünden.
Singbartl hatte im Verlauf des jahrelangen Rechtsstreits bereits deutlich gemacht, er halte das Vorgehen der Klägerin für „schwerlich plausibel“. Das mittlerweile zur Deutschen Bank gehörende Bankhaus Sal. Oppenheim sah sich damit bestätigt – Schickedanz' Klage sei unbegründet, hatte Anwalt Carsten van de Sande in einer der vergangenen Sitzungen erklärt. Am Montag wollte sich ein Sprecher des Bankhauses dazu nicht äußern.