Schleswig-Holstein und Hamburg: „Mein Schiff, mein Schiff, mein Schiff“
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Schleswig-Holstein und Hamburg„Mein Schiff, mein Schiff, mein Schiff“
Die Bundesländer Schleswig-Holstein und Hamburg retten die HSH Nordbank und übernehmen Kredite für 256 Schiffe im Volumen von fünf Milliarden Euro. Der Leidtragende wird am Ende der Steuerzahler sein.
Adaption der klassischen Sparkassen-Werbung: „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“.
Berlin Schleswig-Holstein und Hamburg feiern Premiere als Schiffsfinanzierer. Zum 1. Juli 2016 werden die Bundesländer faule Kredite in Höhe von fünf Milliarden Euro von der HSH Nordbank übernehmen, deren Mehrheitseigner sie sind. Mit dem Kreditvolumen werden derzeit 256 Schiffe finanziert. Der Deal ist Teil eines Entlastungspakets für die Bank, auf das sich die EU-Kommission und die Länder verständigt haben. Die Bank muss bis zum Frühjahr 2018 verkauft werden, ansonsten droht die Abwicklung.
Im Grunde genommen handelt es sich bei der Transaktion um eine Lastenverschiebung mit der Absicht, für die Bank noch einen Käufer zu finden. Die Bank erhält von den Ländern fünf Milliarden Euro. Diese Summe setzt sich aus dem Marktwert der Schiffskredite in Höhe von 2,4 Milliarden Euro zusammen, den die EU-Kommission festgelegt hat. Die Differenz in Höhe von 2,6 Milliarden Euro wird über die bestehende Bilanzgarantie für das Portfolio abgerechnet, für die die Länder auch gerade stehen. Die Zeche zahlt schlussendlich der Steuerzahler. In welcher Höhe er schließlich zur Kasse gebeten wird, ist noch nicht absehbar.
Diese deutschen Banken überprüft die EZB
Commerzbank Deka-Bank (Spitzeninstitut der Sparkassen) Deutsche Bank DZ-Bank (Spitzeninstitut der Volksbanken) Hypo Real Estate Holding (Deutsche Pfandbriefbank) SEB WGZ Bank (2. Spitzeninstitut der Volksbanken)
Die Schiffskredite, die nicht ordnungsgemäß bedient oder getilgt wurden, werden auf eine Zweckgesellschaft übertragen, die als Anstalt öffentlichen Rechts firmiert. Aufgabe dieser Zweckgesellschaft ist es, die Schiffskredite vermögensschonend abzubauen. Gemanagt wird der Abbau von einem etwa 40-köpfigen Team. Die Ausschreibung für die Besetzung läuft derzeit. Da der Schaden so gering wie möglich gehalten werden soll, kann es sein, dass bestehende Kredite verlängert oder umstrukturiert werden, heißt es in Kiel.
Die Bank selbst sieht sich „spürbar entlastet“. „Wir verbessern unser Risikoprofil und die Bilanzstruktur deutlich, stärken die Kapitalkennziffern und sind damit einen wichtigen Schritt weiter auf dem Weg zum anstehenden Eigentümerwechsel“, so ein Sprecher.
Und eine weitere Entlastung steht an. Nach der Vereinbarung mit der EU-Kommission kann sich die Bank von weiteren Problemkrediten in Höhe von 3,2 Milliarden Euro trennen. Dabei wird es neben Schiffskrediten auch um Immobilienkredite gehen. „Wir planen bis Ende des nächsten Jahres das Volumen unserer Problemkredite von gut 16 Milliarden Euro per Ende des ersten Quartals 2016 auf rund acht Milliarden Euro zu halbieren“, der Vorstandsvorsitzende Stefan Ermisch.
Die Bank erzielte im vergangenen Jahr bedingt durch Sondereffekte einen Vorsteuergewinn in Höhe von 450 Millionen Euro. So konnten beispielsweise Rückstellungen für Prämienzahlungen an die Länder aufgelöst werden. Daher wird in diesem Jahr mit einem geringeren Vorsteuergewinn gerechnet.
Das sind die Giganten der Meere
Containerschiff "MOL Triumph" im Hamburger Hafen
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Das Containerschiff „MOL Triumph“ legte am Abend (15. Mai 2017) in Hamburg am Terminal Burchardkai an. Mehr als 20.000 Standardcontainer (TEU) kann der Gigant laden, doch die vergleichsweise flache Elbe ließ nur eine Fahrt mit gut der Hälfte der maximalen Kapazität zu.
Die „Cosco Shipping Panama“ fährt in den Panamakanal ein
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Das chinesische Containerschiff „Cosco Shipping Panama“ befuhr im Juni 2016 als erstes Schiff den ausgebauten Panamakanal. Neun Jahre nach Beginn des Ausbaus wurde die Wasserstraße damit offiziell für Schiffe der sogenannten Postpanamax-Klasse freigegeben. War es bis dahin nur Schiffen mit einer Ladekapazität von bis 4400 Containern möglich, den Kanal zu benutzen, so können mittlerweile Großschiffe mit bis zu 14.000 Containern die Wasserstraße befahren.
(Foto: AP)
COSCO Shipping Panama
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Mit einer Länge von 300 Metern und fast 50 Meter Breite zählt die COSCO Shipping Panama sicher zu den Giganten der Meere.
(Foto: AP)
Containerschiff „MSC Zoe“
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Die MSC Zoe beim Einlaufen in den Hamburger Hafen im August 2015. Sie ist mit 395 Metern Länge und 59 Metern Breite zwar knapp nicht das größte Containerschiff der Welt, was die Abmessungen betrifft. Ihre 19.224 Standardcontainer (TEU) bedeuten zu Zeitpunkt ihrer Indienststellung aber Weltrekord in Sachen Transportkapazität. Der Frachter wurde auf der de Daewoo-Werft in Südkorea für die Reederei MSC (Mediterranean Shipping Company) gebaut.
In Sachen Abmessungen spielen die Containerschiffe der UASC A18 in der Champions League. 400 Meter lang und fast 60 Meter breit sind die Giganten der in Kuwait ansässigen Reederei United Arab Shipping Company. Die maximale Ladung liegt bei 18.800 TEU. (Foto: Frank Schwichtenberg/Schwicht de Burgh Photography; CC BY 3.0)
P&O Nedlloyd Tasman
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Als die "P&O Nedlloyd Tasman" im Jahr 2000 die Werft in Warnemünde verließ, war sie das größte jemals in Deutschland gebaute Containerschiff. Heute liegt das knapp 280 Meter lange Schiff eher im Mittelfeld der Containerriesen, seine Ladekapazität beträgt 5468 TEU. Die Abkürzung TEU (Twenty Feet Equivalent Unit) bezeichnet einen Standardcontainer von 20 Fuß (6,058 Meter) Länge und 8 Fuß (2,438 Meter) Breite.