Schweizer Banken Insider: Credit Suisse prüft Zukauf in Asien

Im Geschäft mit reichen asiatischen Privatkunden ist die Schweizer Bank weltweit die Nummer drei.
Singapur/London Credit Suisse hat Insidern zufolge ein Auge auf das zum Verkauf stehende asiatische Vermögensverwaltungsgeschäft des Konkurrenten Barclays geworfen. Die Schweizer Großbank habe Interesse gezeigt, ein Übernahmeangebot für die Tochter des britischen Instituts auf den Tisch zu legen, sagten drei mit der Situation vertraute Personen am Freitag. Die Gespräche befänden sich noch immer in einem frühen Stadium. Credit Suisse prüfe gegenwärtig, wieviel Synergien die Bank mit einer Übernahme heben könne.
Mit verwalteten Vermögen von 36 Milliarden Dollar steht Barclays einer Erhebung der Publikation Private Banker International zufolge an 14. Stelle im Geschäft mit reichen asiatischen Privatkunden, Credit Suisse ist die Nummer drei. Marktführer ist die UBS. Der neue Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam hat Asien zur Wachstumsregion erkoren.
Barclays treibe den Verkaufsprozess des asiatischen Vermögensveraltungsgeschäfts voran und habe die Investmentbank Lazard zum Co-Berater ernannt, erklärten die Insider übereinstimmend. Als potenzielle Interessenten gelten auch die Schweizer Bank Julius Bär und die Bank DBS aus Singapur. Der Bereich dürfte nach früheren Angaben von Insidern rund 600 Millionen Dollar wert sein.
Barclays-Chef Jes Staley, der seit Anfang Dezember an der Spitze des Instituts steht, hat der Großbank eine Schrumpfkur verordnet. Mehrere Geschäftsteile wurden verkauft oder sollen noch abgegeben werden. Insidern zufolge will Staley zudem im Investmentbanking 1000 Stellen streichen - fast die Hälfte davon in Asien. Mit dem Kahlschlag will der Barclays-Chef Kosten senken und den Gewinn steigern.
Credit Suisse, Barclays und Lazard wollten sich nicht äußern.