Schweizer Großbank Credit Suisse legt Skandal um Überwachung von Iqbal Khan bei

Die Bank kämpft gegen einige Skandale.
Die Credit Suisse hat sich mit ihrem ehemaligen Spitzenmanager Iqbal Khan und einer Privatdetektei auf einen Vergleich geeinigt. Damit ist der Spionageskandal abgeschlossen, der einen der größten europäischen Kreditgeber erschütterte und letztlich zum Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Tidjane Thiam im vergangenen Jahr führte.
„Alle beteiligten Parteien haben sich auf einen Vergleich geeinigt, und diese Angelegenheit ist nun abgeschlossen“, sagte ein Sprecher der Bank am Sonntag. Damit bestätigte er einen Bericht der Schweizer Zeitung NZZ, die zuerst von dem Vergleich berichtet hatte, den die Bank mit Khan, seiner Frau und der Privatdetektivfirma Investigo erzielt habe.
Weitere Details wurden nicht bekannt gegeben. Eine Untersuchung der Schweizer Finanzaufsichtsbehörde Finma über die Überwachungsaktivitäten des Unternehmens ist im Gange.
2019 hatte die Credit Suisse einen Privatdetektiv engagiert, um Khan auszuspionieren, der einst als potenzieller Nachfolger von Vorstandschef Thiam galt, bevor er zum Konkurrenten UBS wechselte. Der Vorfall gipfelte in einer physischen Konfrontation in der Züricher Innenstadt zwischen Khan und den Männern, die ihn verfolgten, was die Schweizer Finanzwelt erschütterte und Ermittlungen der Zürcher Staatsanwaltschaft und des Verwaltungsrats des Unternehmens auslöste.

Der Manager wechselte 2019 von der Credit Suisse zur UBS, wo er seit Oktober 2019 Mitglied der Konzernleitung und Co-President Global Wealth Management ist.
Mit dem Vergleich würde die Credit Suisse ein weiteres Kapitel in einer ganzen Reihe mit Skandalen aus der jüngsten Vergangenheit hinter sich lassen. Nach dem Zusammenbruch von Archegos Capital Management und Greensill Capital sah sich das Unternehmen mit einem Exodus hochrangiger Banker konfrontiert. Der neue Vorstandsvorsitzende António Horta-Osório versprach daraufhin eine Überprüfung der Geschäftsbereiche der Bank.
Die Credit Suisse wird am 29. Juli ihre Ergebnisse für das zweite Quartal vorlegen.
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