Schweizer Privatbank Neueinstellungen lohnen sich für Julius Bär

Kundenberater von der Konkurrenz abgeworben.
Zürich Bei der Schweizer Privatbank Julius Bär trägt die Einstellung neuer Kundenberater Früchte. Von Januar bis April sammelte das Züricher Institut bei der vermögenden Kundschaft wieder mehr Gelder ein: Das Nettoneugeldwachstum habe sich beschleunigt und auf die Mitte des Zielbereichs von vier bis sechs Prozent zubewegt, teilte die Bank am Montag mit. Im Vorjahr lag das Plus bei vier Prozent und damit am unteren Ende der Zielbandbreite. In den ersten vier Monaten 2017 wuchsen die verwalteten Vermögen um sechs Prozent auf 356 Milliarden Franken.
Bär hatte im vergangenen Jahr über hundert neue Kundenberater an Bord geholt und diese teilweise von der Konkurrenz abgeworben. Wenn sie die Bank wechseln, dann folgt ihnen üblicherweise auch ein großer Teil der Kunden - und Bär kann so die verwalteten Vermögen steigern. Für das laufende Jahr hatte der drittgrößte Schweizer Vermögensverwalter angekündigt, etwa 80 neue Berater anzuheuern. Damit verfolgt Bär eine etwas andere Wachstumsstrategie als in den Jahren davor, in denen die Bank vor allem über Übernahmen gewachsen war.
Doch schon bald könnte sich für Bär auch wieder eine Zukaufsgelegenheit auftun: Einem Insider zufolge ist die Bank in fortgeschrittenen Verhandlungen für eine Minderheitsbeteiligung von rund 20 Prozent am argentinischen Finanzdienstleister TPCG Group.
Die Neu-Einstellungen kosten jedoch Geld. Die bei Banken wichtige Kosten-Ertrags-Quote verbesserte sich zwar auf 71 Prozent von 73 Prozent im zweiten Halbjahr 2016, lag damit aber immer noch über dem Ziel. Je niedriger die Quote, umso besser. 2017 wolle Bär dem oberen Ende des mittelfristig angepeilten Zielbereichs von 64 bis 68 Prozent nahe kommen und diesen 2018 wieder erreichen.
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