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Silicon Valley Bank Wie die Hausbank des Silicon Valley Risikokredite verteilt – und trotzdem profitiert

Die SVB hat schon mehr als 30.000 Start-ups finanziert und lebt vom richtigen Riecher in einem Feld, das vielen anderen Banken zu riskant erscheint.
03.05.2018 - 18:36 Uhr Kommentieren
Die Bank hat bereits mehr als 30.000 Start-ups finanziert. Quelle: ddp images/Kris Tripplaar/
Silicon Valley Bank

Die Bank hat bereits mehr als 30.000 Start-ups finanziert.

(Foto: ddp images/Kris Tripplaar/)

Frankfurt Für junge Technologieunternehmen ist es schwer, mit Banken ins Geschäft zu kommen. Innovativen Wachstumsfirmen fehlt zu Beginn so ziemlich alles, was traditionelle Banken mögen: Profitabilität, ein positiver Cashflow, ein berechenbares Geschäftsmodell. Das macht sie für normale Finanzinstitute häufig zu einem roten Tuch.

Im berühmten kalifornischen Silicon Valley war das in den 1980er-Jahren nicht viel anders als heute in Berlin. Eine Gruppe von Wagniskapitalfinanzierern beschloss damals, eine Bank zu gründen, welche die Sorgen, Nöte und das Geschäftsmodell junger Tech-Firmen versteht. Sie gründete 1983 die Silicon Valley Bank.

Seither hat die Silicon Valley Bank mehr als 30.000 Start-ups finanziert. Auch Wagniskapitalinvestoren leiht sie Geld, etwa für schuldenfinanzierte Übernahmen oder für Brückenfinanzierungen. Mit einer Bilanzsumme von 50 Milliarden Dollar mag das Institut ein Winzling sein – Branchenführer JP Morgan ist etwa 50-mal so groß. Doch im Silicon Valley ist das Institut längst so etwas wie die Hausbank der Start-up-Szene und ihrer Investoren.

Die Bank sammelt die Einlagen innovativer Firmen ein, versorgt sie mit Kreditkarten, übernimmt den Zahlungsverkehr – und leiht ihnen Geld. Gemessen am gesamten Kreditvolumen des Instituts – zuletzt lag es bei 25 Milliarden Dollar –, mag der Anteil an Start-up-Krediten klein erscheinen: Er macht gerade einmal sechs Prozent der Gesamtsumme aus. Doch dahinter stehen sehr viele, sehr kleine Finanzierungen.

Etwa die Hälfte der durch Wagniskapitalinvestoren finanzierten Jung-Unternehmen aus dem Bereich Technologie und Biowissenschaft sind nach Angaben der Bank Kunde des Instituts. Wenn aus innovativen Garagenbuden später einmal etablierte Tech-Firmen werden, bleiben viele als Kunden der Silicon Valley Bank treu. Das ist das Geschäftsmodell des kalifornischen Instituts.

Damit lassen sich auch heute noch zweistellige Eigenkapitalrenditen verdienen, zeigt der jüngste Jahresbericht des Geldhauses. 9,20 Dollar je Aktie verdiente die Bank im Jahr 2017, das entsprach einer Eigenkapitalrendite von rund zwölf Prozent. Obwohl die Aktie mittlerweile hoch bewertet ist, raten noch immer viele Analysten zum Kauf.

Die Silicon Valley Bank lebt vom richtigen Riecher in einem Geschäftsfeld, das vielen anderen Banken zu riskant erscheint. „Die Firmen, denen wir Geld leihen, verbrennen häufig auf monatlicher Basis Geld, weil sie ihr Produkt entwickeln und expandieren“, erklärt Europa-Chef Phil Cox. Mit einer traditionellen Kennzahlen-Analyse kommt man da nicht weit.

Die wirklich relevanten Informationen filtert die Bank aus Gesprächen mit den Investoren der Jung-Firmen heraus. „Die enge Zusammenarbeit mit den Investoren ist uns wichtig“, erklärt Cox. Bevor die Bank einem Start-up Geld leihe, rede sie mit deren Eigenkapitalgebern und prüfe, ob die Investmentstory „wirklich konsistent“ ist.

Der enge Schulterschluss mit den Investoren ist ein wichtiger Grund dafür, dass die SVB mittlerweile auch im Ausland aktiv ist. Die Bank sei mit ihren Kunden international expandiert, erklärt Cox. Bislang hat das Institut Dependancen in Großbritannien, Israel, Hongkong und China eröffnet. In diesem Jahr will die Bank in Deutschland und Kanada Fuß fassen.

„Die internationalen Aktivitäten der SVB bewegen sich in eher kleinem Rahmen – sie machen etwa 10 bis 15 Prozent der Erträge aus“, sagt Cox. „Aber diese Aktivitäten wachsen rasant und stehen für etwa ein Drittel bis 40 Prozent unseres Wachstums.“ Für die Bank sei es wichtig, international zu investieren, „da unsere Aktivitäten in den USA schon sehr weit entwickelt sind“.

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