Skandal um Zinsmanipulationen Britische Behörde klagt drei frühere US-Libor-Händler an

Eine Barclays Filiale in London. In den Libor-Skandal sind weltweit zahlreiche Großbanken verwickelt.
London Im Zuge des internationalen Skandals um Zinsmanipulationen haben die britischen Behörden erstmals auch Anklage gegen drei Banker aus den USA erhoben. Betroffen sind ehemalige Mitarbeiter der britischen Großbank Barclays. Die Händler sollen sich zusammengetan haben, um den Interbanken-Referenzzins Libor zu ihren Gunsten zu manipulieren, wie die britische Strafverfolgungsbehörde für schwere Betrugsfälle (SFO) am Montag mitteilte. Die Männer sollen sich am 27. Mai vor einem Londoner Gericht verantworten. Die Klage könnte dazu führen, dass zum ersten Mal in dem Skandal Händler aus den USA an Großbritannien ausgeliefert werden. Im Februar hatte die Behörde bereits drei frühere Barclays-Händler aus Großbritannien angeklagt.
Das Geldhaus hatte im Juli 2012 im Zusammenhang mit der Manipulationsaffäre einer Vergleichszahlung von 450 Millionen Dollar zugestimmt. In den Skandal sind weltweit zahlreiche Großbanken verwickelt. So mussten auch die Deutsche Bank, die Schweizer UBS, die Royal Bank of Scotland und die niederländische Rabobank hohe Summen zahlen. Der Libor (London Interbank Offered Rate) ist einer der wichtigsten Referenzsätze für Hypotheken und andere Kredite. Von ihm hängen weltweit Finanzgeschäfte im Volumen von mehreren Hundert Billionen Dollar ab. Der Zinssatz wird einmal am Tag ermittelt und beruht auf Angaben der Banken zu den Refinanzierungskosten.
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