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Société Générale Kerviel geht gegen Großbank in Berufung

Ex-Börsenhändler Jérôme Kerviel geht in Berufung gegen seinen ehemaligen Arbeitsgeber Société Général. Die französische Großbank muss beweisen, dass sie nichts von Kerviels hochriskanten Spekulationsgeschäften wusste.
04.06.2012 - 10:12 Uhr 1 Kommentar
Kerviel wurde 2010 zu fünf Jahren Haft und Geldstrafe verurteilt. Quelle: AFP

Kerviel wurde 2010 zu fünf Jahren Haft und Geldstrafe verurteilt.

(Foto: AFP)

Paris Der Prozess gegen den französischen Skandalbanker Jérôme Kerviel wird seit Montag vor einem Berufungsgericht in Paris neu aufgerollt. Der heute 35-Jährige war im Herbst 2010 zu fünf Jahren Haft, zwei davon auf Bewährung, und einem Rekord-Schadensersatz von 4,9 Milliarden Euro verurteilt worden. Der Händler lehnt die Verantwortung für den Riesenverlust ab, den er mit seinen Geschäften der Großbank Société Générale einbrockte.

„Ich bin für diesen Verlust nicht verantwortlich“, sagte Kerviel zu Prozessbeginn. Er habe bei seinen hochriskanten Geldgeschäften, die Anfang 2008 aufflogen, stets mit Wissen seiner Vorgesetzten gehandelt. Die Société Générale machte durch seine Geschäfte einen Verlust, der dem 2010 festgelegten Schadensersatz von 4,9 Milliarden Euro entspricht.

Um diese Rekordstrafe abbezahlen zu können, müsste der 35-Jährige bei einem Gehalt von 2300 Euro, das er nach seiner Entlassung als Informatikberater bekam, mehr als 170.000 Jahre arbeiten. Inzwischen hat Kerviel auch seinen Informatik-Job aufgegeben, um sich auf den Berufungsprozess zu konzentrieren, der bis zum 28. Juni dauern soll.

Er sei seit einem Jahr ohne Arbeit und damit auch ohne Einkünfte, sagte Kerviel, der bis zum Berufungsurteil auf freiem Fuß ist.

Bewusste Manipulation der Bank?
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1 Kommentar zu "Société Générale: Kerviel geht gegen Großbank in Berufung"

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  • Das wird schwierig für die Großbank. Kann sie glaubhaft nachweisen, dass sie nichts davon wusste, muss der vorstand den Hut nehmen, weil er die Bank nicht im Griff hatte. Muss sie eingestehen, dass sie informiert war, dann muss der Vorstand erst recht gehen.

    Bei neutraler Betrachtung von außen muss man davon ausgehen, dass Kerviel lediglich als Bauernopfer vorgeschoben wurde. Positionen in der genannten Größenordnung ohne Mitwisser halte ich für ausgeschlossen.

    Aber wer weiß das schon seit Nick Leeson.

    Wenn Verdacht und Vergleich mit Nick Leeson kommen, dann muss man auch die Frage aufwerfen, welche Lehren hatten die Aufsichtsbehörden aus dem Fall gezogen und was hatten sie unternommen einen weiteren Fall zu verhindern.

    Es sieht jedenfalls danach aus, dass Kerviel nicht der letzte ist, der gegangen wurde.

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