Spanische Bankia Gewinn bricht 2016 um fast ein Viertel ein

Nach dem Platzen der Immobilienpreisblase im Jahr 2012 unterstützte der spanische Staat das Geldhaus mit 22 Milliarden Euro. Nun will sich der Staat für die Privatisierung bis Ende 2019 Zeit nehmen.
Madrid Beim spanischen Geldhaus Bankia ist der Gewinn im vergangenen Jahr um 23 Prozent auf 804 Millionen Euro eingebrochen. Damit verfehlte das Institut die Erwartungen der Analysten, die ihm im Schnitt 850 Millionen Euro zugetraut hatten. Die staatlich kontrollierte Bank erklärte am Montag, Grund für den Rückgang seien neben den anhaltend niedrigen Zinsen Sonderbelastungen im Zusammenhang mit Hypothekengeschäften. Bankia trifft wie die gesamte spanische Branche ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Dezember, nach dem die Finanzhäuser ihren Kunden im Streit um Hypothekenkonditionen insgesamt mehr als vier Milliarden Euro zurückzahlen müssen.
Um für Schadenersatzforderungen aufkommen zu können, erhöhte Bankia seine Risikovorsorge zum Jahresende um 65 Millionen Euro. Das trug mit dazu bei, dass der Nettogewinn im Schlussquartal sogar um 71 Prozent auf 73 Millionen Euro zusammenschmolz.
Der spanische Staat hatte Bankia im Jahr 2012 nach dem Platzen der Immobilienpreisblase mit fast 22 Milliarden Euro unter die Arme gegriffen und ist derzeit im Besitz von rund 66 Prozent der Anteile. Die Regierung in Madrid kündigte im Dezember an, sich bis Ende 2019 mit der Privatisierung Zeit zu nehmen - zwei Jahre länger als zuvor geplant. Bankia soll gegebenenfalls mit dem ebenfalls staatseigenen Institut Banco Mare Nostrum (BMN) fusioniert werden.
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