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Sparkassen-Finanzgruppe Sparkassen denken über einen Verkauf ihres Immobilienfinanzierers Berlin Hyp nach

Auslöser der Überlegungen ist wohl die Kritik der Finanzaufsicht an der bestehenden Holding für Berlin Hyp und Berliner Sparkasse.
31.08.2021 - 16:06 Uhr Kommentieren
Sparkassen: Wettstreit um BerlinHyp Quelle: Bloomberg
Berlin Hyp

Die Sparkassen prüfen einen Verkauf des Immobilienfinanzierers – allerdings nur innerhalb ihrer eigenen Gruppe.

(Foto: Bloomberg)

Berlin, Frankfurt Der Immobilienfinanzierer des bundesweiten Sparkassenverbandes DSGV, die Berlin Hyp, steht vor dem Verkauf. Auslöser war Kritik der Europäischen Zentralbank an der Steuerung der Landesbank Berlin Holding AG, zu der neben der Berlin Hyp auch die Berliner Sparkasse gehört.

Die Bankenaufsicht hatte Finanzkreisen zufolge gefordert, dass die Holding ihre beiden Töchter stringenter führt. Da der dafür benötigte Kapazitätsaufbau einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet hätte, entschlossen sich die Sparkassen für eine Auflösung der Holding.

„Mit der aktuellen Konstruktion ist die Finanzaufsicht nicht einverstanden gewesen“, sagte der Präsident des Ostdeutschen Sparkassenverbands (OSV), Michael Ermrich. Die Bankenaufseher hätten deshalb darauf gedrängt, dass die Holding weiterentwickelt werden müsse. Die EZB äußerte sich dazu nicht.

Die Berlin Hyp soll nun innerhalb des öffentlich-rechtlichen Bankensektors verkauft werden – den Verkauf an einen privaten Interessenten schließt der DSGV aus. Zu den potenziellen Interessenten zählen die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) und die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). Beide Landesbanken wollten sich nicht zu Kaufabsichten äußern. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg werden für die Berlin Hyp Preise von einer halben Milliarde Euro aufgerufen. Das dürfte die untere Grenze sein.

Im Sparkassenlager gibt es keine Präferenzen. „Ich bin da leidenschaftslos und für alle Lösungen offen“, sagte Ermrich. Wichtig sei nur, dass es in Berlin eine eigenständige Sparkasse gebe. Für die Berliner Sparkasse gibt es keine Verkaufspläne. Die nach der Hamburger Sparkasse zweitgrößte Sparkasse Deutschlands befindet sich ebenfalls im Besitz der Sparkassen.

Komplexität soll reduziert werden

Ein DSGV-Sprecher erklärte: „Kern der aktuellen Maßnahmen ist eine Reduktion von Komplexität und mehr unternehmerische Freiheit der Konzerngesellschaften durch die Auflösung der Holding.“ Derzeit werde geprüft, „wie die sehr gut aufgestellte Berlin Hyp ihre Kraft für die Gruppe am besten entfalten kann“. Ob eine Verbindung mit einem anderen Unternehmen der Gruppe in Betracht komme, sei noch nicht entschieden.

Optimisten im Sparkassenlager sehen die Möglichkeit, durch den Verkauf der Berlin Hyp die Debatte um ein Spitzeninstitut im Sparkassen-Finanzlager voranzutreiben. „Das wäre doch ein guter Versuch, die Kräfte zu bündeln“, meinte ein Sparkassenmanager. Ähnlich Hoffnungen gab es bereits bei der NordLB, als das Institut die Zukunft ihrer Immobilientochter Deutsche Hypo prüfte. Aber daraus entwickelte sich kein Kern für einen zentralen Immo-Finanzierer der Sparkassen-Finanzgruppe. Stattdessen wurde die Deutsche Hypo zum 1. Juli 2021 vollständig in den NordLB-Konzern integriert.

Das Geschäft der Immobilienfinanzierer hat in den vergangenen Jahren geboomt. Die Corona-Pandemie legte aber Risiken bei der Finanzierung von Einzelhandelsimmobilien, Büroflächen und Hotels offen. Der Vorstandsvorsitzende der Berlin Hyp, Sascha Klaus, gab vor zwei Wochen jedoch Entwarnung. „Der deutsche Immobilienmarkt hat sich in der Corona-Pandemie als sehr widerstandsfähig erwiesen“, sagte er in einem Interview. Im ersten Halbjahr erhöhte sich das Neugeschäft der Berlin Hyp um 16 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge erhöhte sich von 27 Millionen Euro auf 139 Millionen Euro.

Mehr: NordLB bleibt das Sorgenkind unter den Landesbanken.

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