Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Sparkassen Gewinn der Berliner Sparkasse bricht um über 50 Prozent ein – Negativzinsen künftig ab 100.000 Euro

Die Pandemie hinterlässt tiefe Spuren in der Bilanz. Gegen steigende Einlagen wehrt sich die Berliner Sparkasse nun mit geringeren Freibeträgen.
30.03.2021 - 12:55 Uhr Kommentieren
Ein sogenanntes Verwahrentgelt ist mittlerweile ein weitverbreitetes Mittel gegen zu hohe Kundeneinlagen. Quelle: dpa
Sparkassen-Logo

Ein sogenanntes Verwahrentgelt ist mittlerweile ein weitverbreitetes Mittel gegen zu hohe Kundeneinlagen.

(Foto: dpa)

Berlin Die Berliner Sparkasse rüstet sich für eine pandemiebedingte Insolvenzwelle. Der beispiellose Konjunktureinbruch treffe Berlin besonders hart, erklärte der Vorstandsvorsitzende Johannes Evers bei der Vorlage der Jahreszahlen. Es sei davon auszugehen, dass „eine steigende Risikovorsorge aufgrund von Insolvenzen und Kreditausfällen das Ergebnis 2021 belasten wird“.

Angesichts der vielen Unwägbarkeiten hielt sich Evers mit einer Ergebnisprognose für das laufende Jahr zurück. Die Berliner Sparkasse sei allerdings gerüstet und „wetterfest aufgestellt“.

Im vergangenen Jahr ging das Ergebnis vor Steuern um mehr als 50 Prozent auf 40 (Vorjahr: 99) Millionen Euro zurück. Die Risikovorsorge stieg auf 132 Millionen Euro – im Vorjahr hatte die Berliner Sparkasse noch von aufgelösten Rückstellungen in Höhe von 46 Millionen Euro profitiert.

Auch andere Sparkassen leiden angesichts der Dauerniedrigzinsen unter sinkenden Zinserträgen. Sie können diese aber zumindest teilweise durch höhere Provisionserträge ausgleichen. Das war bei der Berliner Sparkasse nicht der Fall: Sowohl die Zinserträge als auch die Provisionserträge gingen zurück. Ein wichtiger Grund: Weitaus weniger Touristen nutzten die heimischen Geldautomaten.

Außerdem kämpft die Berliner Sparkasse, mit einer Bilanzsumme von 49 Milliarden Euro die zweitgrößte Sparkasse nach dem Pendant in Hamburg, mit steigenden Einlagen. Diese erhöhten sich im vergangenen Jahr um rund 2,5 Milliarden Euro. Um der Einlagenflut Herr zu werden, hat das Institut die Freibetragsgrenze von 500.000 Euro auf 100.000 Euro für Einlagen auf dem Giro- und Tagesgeldkonto seit Anfang des Jahres abgesenkt.

Ab dieser Summe müssen Verbraucher ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent zahlen. „Bei Bestandskunden versuchen wir hier zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen“, sagte Evers. Da gehe es um alternative Anlageformen – schließlich sei es in diesen Zeiten keine gute Idee, das Geld auf dem Konto zu lassen. Bei Neukunden sei das Verwahrentgelt bereits vertraglich vereinbart. Evers schätzt, dass 98 Prozent der Kunden nicht von diesem Negativzins betroffen sind.

Minuszinsen sind mittlerweile weitverbreitet

Bundesweit erheben mittlerweile bereits knapp 300 Institute Negativzinsen. Dabei sinken die Freigrenzen immer weiter. Kunden der Hamburger Sparkasse müssen ab Mai bereits ab Einlagen in Höhe von 50.000 Euro ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent zahlen.

Die Vorlage der Jahreszahlen nutzte Vorstandschef Evers auch für einen Appell an den Berliner Senat. „Berlin muss aufpassen, dass es seinen hart erarbeiteten Aufschwung der vergangenen Jahre nicht verspielt. Wir spüren bereits eine immer deutlichere Zurückhaltung, wenn es um Investitions- und Standortentscheidungen in Berlin geht.“ Die Berliner Politik müsse die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, Bürokratie abbauen und die Digitalisierung der Verwaltung, Justiz und der Schulen voranbringen.

Konkret äußerte sich der Vorstandschef zum Berliner Immobilienmarkt. Es gebe noch immer zu wenig Wohnungen in der Hauptstadt. Zudem empfahl Evers dem Senat eine „eindeutige Absage an jede Form von Enteignungsfantasien“. Damit reagierte er auf Vorstellungen der Grünen und der Linken, die mit der SPD den Senat bilden, Wohnungsgesellschaften möglicherweise zu enteignen.

Mehr: Berechnung von Negativzinsen: Die Freibeträge sinken zusehends

Startseite
0 Kommentare zu "Sparkassen: Gewinn der Berliner Sparkasse bricht um über 50 Prozent ein – Negativzinsen künftig ab 100.000 Euro"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%