Sparkassen-Präsident Fahrenschon „Niedrigzinsphase für Reformen nutzen“

Banken müssen laut dem Sparkassen-Präsident in Zeiten von Nullzinsen besonders auf ihre Rentabilität achten und die speziellen Risiken der Märkte erfolgreich aussteuern.
Berlin Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon hat die Politik zu verstärkten Reformen aufgefordert. Die Zeit des billigen Geldes müsse konsequenter genutzt werden, um wirtschaftliche Reformen entschlossener weiterzutreiben, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ laut Vorabbericht aus der Montagsausgabe. „Wir müssen aus dem Nullzins-Umfeld heraus. Das belastet vor allen Dingen die Sparer in ganz Europa, die Kunden der Versicherungen, die Stiftungen und Pensionskassen, genauso wie am Ende aber natürlich auch die Banken in zunehmendem Maß.“
In Zeiten von Nullzinsen müssten die Banken besonders auf ihre Rentabilität achten und die speziellen Risiken der Märkte erfolgreich aussteuern, sagte Fahrenschon weiter. Daneben müsse weiter Kapital aufgebaut werden, um die Widerstandsfähigkeit zu stärken. Am Beispiel Italien sei erkennbar, dass die Stabilität der Finanzmärkte in Europa noch sehr unterschiedlich ausgeprägt sei. Auch dieses Problem müsse gelöst werden. Fahrenschon sprach sich in dem Zusammenhang dafür aus, die Anteilseigner der italienischen Banken in die Verantwortung zu nehmen.
Die Ergebnisse des Banken-Stresstests zeigten allerdings, dass Europas Banken heute robuster aufgestellt seien als vor einigen Jahren und wirtschaftliche Schocks besser verkraften könnten, sagte Fahrenschon weiter. Die Ergebnisse des Stresstests wurden am Freitagabend veröffentlicht.