Sparkassentag in Düsseldorf „Wir rutschen in eine Gesellschaft, die auf Pump lebt“

Nach Ansicht des Sparkassenpräsidenten Georg Fahrenschon schwindet das Vertrauen in den Euro.
Düsseldorf Aufgeräumt betritt der Vorstandschef der BayernLB, Johannes Riegler, die riesige Halle sechs auf dem Düsseldorfer Messegelände. Die rheinische Metropole ist der Austragungsort des Deutschen Sparkassentags, der alle drei Jahre stattfindet. „Das ist schon wie ein großes Familientreffen. Man freut sich, alte Bekannte wiederzutreffen“, meint der Manager.
Aber wie das so ist, bei einem Familientreffen tauscht man auch Sorgen aus. Und die sind in diesen Zeiten nicht klein. Stichworte sind Dauerniedrigzinsen, Digitalisierung, wachsende Konkurrenz durch Fintechs, Regulierung. Sparkassenpräsident Georg Fahrenschon weiß um die Befindlichkeiten. Sorgen sollen aber auf dem Sparkassentag nicht dominieren. Das „Wir-Gefühl“ soll beflügelt werden.
„Sparkassen sind Schutzschild der Sparer, des Mittelstandes und der Menschen mit geringen Vermögen und Einkommen“, bringt er das Selbstverständnis der Sparkassen unter dem Beifall der rund 2500 Gäste auf den Punkt. „Wir sind ein Stück gelebte Soziale Marktwirtschaft – eben einfach anders“, so Fahrenschon.
„Einfach anders“, so lautet auch der Slogan des 25. Sparkassentages. Und unbeabsichtigt wirft dieser Slogan auch ein Schlaglicht auf ein Dilemma der Gruppe, die sich gern auch als „dezentral bis auf die Knochen“ bezeichnet. Denn damit steht sich die riesige Organisation mit ihren 409 Sparkassen, sechs Landesbanken, elf öffentliche Versicherern und acht Bausparkassen auch häufig selbst im Weg. In Zeiten, in denen es schwerer wird, Geld zu verdienen, steigt der Druck, Kosten zu sparen und Strukturprobleme im Verbund angehen.
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"Gewisse Dinge sind aber für jeden Menschen lebenswichtig."
Anmerkung zu diesem Satz: Dies impliziert - schon aufgrund der allgemein anerkannten Menschenrechte - dass diese Dinge niemals in irgend jemandes/irgendeines Unternehmens Privatbesitz übergehen dürfen, sondern zwingend frei zugängliches Gemeingut sein müssen, und es Aufgabe der gesamten Gesellschaft ist, dafür Sorge zu tragen, dass sie es auch sind.
Dies muss zugleich Prämisse und Grundsatz für jede Art von (Geld-)Politik sein.
"Kredite oder Schulden sind ein wichtiges Instrurment der Wirtschaft und des Fortschritts und Wohlstandsschaffung....man muss nur wissen was man sich Leisten (Kredithöhe) kann mit dem was man an Leistungserbringung (Einkommen) hat."
Das gilt nur, wenn die Schuldner Unternehmer oder (investitionsbereite) Privatpersonen sind - es gilt jedoch keinesfalls, wenn der Staat der Schuldner ist. Wieso?
"Staatsschulden heißen zwar genauso "Schulden" wie Privatschulden (Schulden von Unternehmen und Privatpersonen), sind jedoch völlig anderer Natur. Zwar stehen ihnen, wie bei den privaten Schulden auch, Forderungen in gleicher Höhe gegenüber, aber keineswegs die gleiche Leistungskraft und die gleichen Sicherungswerte. Während private Kredite meist in produktive Investitionen gesteckt werden, deren Erträge die Verzinsung und Tilgung der Schulden gewährleisten, fließen Staatschulden-Gelder weit überwiegend in den staatlichen oder privaten Konsum und sind somit als Ertragsgrundlage für Verzinsung und Rückzahlung verloren. Der Staat verfügt niemals über eigenes Geld, weil er keine unternehmerische Wertschöpfung betreibt. Was er ausgibt, muß er den Bürgern wegnehmen. Deshalb kann er auch die Zinsen (und eventuelle Tilgungen) für seine Schulden niemals aus der eigenen Tasche bezahlen, sondern muß dafür den Steuerzahler melken. Was der Staat dem einen Teil der Bürger (z.B. den Gläubigern von Staatsanleihen) schuldet, muß stets von anderen (oder denselben) Bürgern in Form von Steuern bezahlt werden."
http://forum.finanzen.net/forum/Staatsbankrott_und_Konkursverschleppung-t250965?page=0
Wir rutschen nicht in eine Gesellschaft die auf Pump lebt. Wir sind bereits seit Jahrzehnten eine Gesellschaft die auf Pump lebt. Haben leider viele noch nicht gemerkt.
Wir freuen uns über die aktuelle Situation am Zinsmarkt, denn jetzt kann man so richtig schön günstige Schulden machen. Auch wenn gute Wohnungen gerade etwas teuer sind, so bietet es sich schon an, dass man hier im Wohnungsmarkt investiert.
Schulden machen, um zu investieren ----- JA
@Harald Trautmann
Verschulden muss man sich leisten können. Verschulden heißt ja nichts anderes, dass ich mit jetzt und heute etwas "LEISTEN" will was ich erst später (in der Zukunft) mit meiner eigenen Leistungserbringung wieder zurück bringen (in der heutigen Zeit - Zahlen) kann.
Was aber die Zukunft bringt (Arbeitslosigkeit, schlechtere oder bessere Bezahlung, Scheidung usw.)....das steht in den Sternen und hat natürlich dann auch Einfluss auf meine Leistungserbringung und damit zwangsläufig auf die Rückzahlung/Erstattung meiner Schulden die ich in der Vergangenheit aufgenommen haben. Dies gilt für den einzelnen Bürger wie auch für ganze Gesellschaften.
Die Produktivität der Deutschen Volkswirtschaft mag da ja gestiegen sein aber dies hat keine Aussagekraft auf die Leistungserbringung (Einkommen) des einzelnen Bürger (Schuldners).
Wer sich also mit 100.000 Euro verschuldet und hat aber nur eine Leistungserbringung (Einkommen) von 1200 Euro Netto...der wird länger an den Schulden von 100.000 Euro abzahlen (wenn er dies überhaupt in seinen Leben schafft) als der jenige, der eine Leistungserbringung (Einkommen) von 5.000 EUR netto im Monat hat.
Kredite oder Schulden sind ein wichtiges Instrurment der Wirtschaft und des Fortschritts und Wohlstandsschaffung....man muss nur wissen was man sich Leisten (Kredithöhe) kann mit dem was man an Leistungserbringung (Einkommen) hat.
Und immer mehr leisten sich halt zuviel was diese nicht zurück zahlen (leisten) können. Und dies wird von den Banken auch so gefördert. Die wollen nämlich die "Kunden" so lange wie möglich in den "Kredit Schulden" lassen damit sie über den Zins lange genug und das optimalste aus den Kunden, per Zins, rauspressen können. Darum verzichten auch einige Banken in den ersten Jahren auf die Tilgung und verlangen nur den Zins vom "Kunden". Der freut sich über die niedrige monatliche Belastung doch die Überraschung kommt dann am Ende...wenn die Tilgung fällig wird bzw. die Zwangsversteigerung zuschlägt.
Hasardeuren! Jetzt haben wir`s.
Der Sparkassenpräsident hätte sagen sollen: "Wir SIND in einer Gesellschaft, die auf Pump lebt - und es wäre noch stimmiger gewesen.
@ Marc Hofmann
"Eine Gesellschaft die in Zukunft immer mehr auf Krediten lebt ist eine Gesellschaft die keine Leistung mehr in sich trägt. Eine Gesellschaft die immer mehr Schulden anhäuft ist eine Gesellschaft die keine Leistungsträger mehr hat....eine Gesellschaft die weder das Wissen noch die Wirtschaftskraft mehr aufbringen kann sich zu entschulden."
Lehrbuchreif - allerdings erst in einem zukünftigen Lehrbuch, wenn mal wieder (und auch nur für eine gewisse Zeit, denn tatsächlich machen die Menschen die gleichen Fehler immer wieder) die "Weisheit" gelten soll: "Aus Schaden wird man klug!"
Was Sie hier schreiben, lässt sich jedoch auch mit ganz harten ökonomischen Gesetzmäßigkeiten erklären, so etwa dem Grenznutzen-Effekt, den die etablierten Mainstream-Ökonomen, die keynesianischen Vollpfosten, nie verstanden haben:
"Zwischen 1947 und 1952 führte 1 Dollar an neuen Schulden noch zu einer BIP-Steigerung von 4,61 US-Dollar. Mittlerweile sind es nur noch 8 Cent. Man erkennt hier klar die abnehmenden Grenzerträge pro zusätzlicher Schuldeneinheit auf das BIP. Die zeigt deutlich, das die monetären und fiskalischen Stimuli der letzten Jahre nur noch minimale Effekte zeigen." (R. Taghizadegan et al.: Österreichische Schule für Anleger, S. 20f.)
Die Schlussfolgerung daraus: wir befinden uns im "keynesianischen Finale" - und das wird ausgesprochen unschön werden.
Für Sie hier auch noch ein absolutes Juwel: das letzte Interview von Roland Baader: "Schlußendlich werden sie alle fallen, weil das gesamte System marode ist." - weil eben das gesamte System kein tragfähiges Fundament hat, sondern AUF KREDIT GEBAUT IST:
https://www.youtube.com/watch?v=i8tcqRBn3D4
hmm, Ironie?
Warum sollten die Leute streiken? Die genießen die niedrigen Zinsen, hohen Löhne und geringe Arbeitslosigkeit in Deutschland. Dass das alles ganz schnell platzen kann und wohl auch wird, versteht doch kaum einer, bzw. wird es ja von den meisten in Politik und Medien nicht thematisiert, bzw. abgestritten.
"Würden die Banken morgen früh alle laufenden Kredite von den Schuldnern aufkündigen"
Da käme dann der Herr Draghi im Helikopter und alles wäre eitel Sonnenschein.