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Spekulationsskandal UBS-Chef Grübel zieht die Konsequenzen

Der Chef der Schweizer Großbank UBS, Oswald Grübel, ist nach dem Skandal um unautorisierte Geschäfte einer seiner Händler zurückgetreten. Mögliche Nachfolger stehen bereit, dennoch droht der Bank eine Führungskrise.
24.09.2011 Update: 24.09.2011 - 15:22 Uhr 2 Kommentare
UBS-Chef Oswald Grübel gibt seinen Posten auf. Quelle: Reuters

UBS-Chef Oswald Grübel gibt seinen Posten auf.

(Foto: Reuters)

Genf/Zürich UBS-Chef Oswald Grübel tritt zurück und zieht damit die Konsequenz aus dem milliardenschweren Handelsskandal der vergangenen Woche. "Der UBS-Verwaltungsrat hat heute die Rücktrittsentscheidung von Group CEO Oswald J. Grübel angenommen" teilte die Bank am Samstag mit. Bis endgültig ein neuer Konzern-Chef gefunden ist, wird Europa-Chef Sergio Ermotti die Bank leiten.

Durch die nicht genehmigten Transaktionen hatte das Kreditinstitut über 2,3 Milliarden Dollar (1,6 Milliarden Euro) verloren. Grübel habe es als seine Pflicht angesehen, die Verantwortung für
die Verluste der in London ansässigen Investmentsparte der Bank zu übernehmen, hieß es am Samstag in einer Stellungnahme des Präsidenten des Verwaltungsrats, Kaspar Villinger.

Das scheint aber nicht die ganze Wahrheit zu sein. Denn kurz nach Bekanntwerden des Skandals hatte Grübel noch erklärt, dass er "keine Fehler" gemacht habe und nicht an Rücktritt denke.

Der 67 Jahre alte Grübel hatte 2009 bei UBS das Steuer übernommen, als die Bank nach den Milliardenverlusten in der Finanzkrise und wegen des Steuerstreits mit den USA an den Rand des Zusammenbruchs geraten war. Reiche Kunden hatten der UBS massenhaft den Rücken gekehrt. Grübel war es gelungen, das Vertrauen in die Bank wiederherzustellen und den Konzern in die Gewinnzone zurückzuführen.

Offenbar ist Grübel nun das Opfer eines Machtkampfes innerhalb des Verwaltungsrates geworden. Er hatte bis zuletzt versucht, zu harte Einschnitte im Investmentbanking zu verhindern. Nun teilte der Verwaltungsrat zwar mit, dass die Bank an ihrer "integrierten Strategie" festhalten wolle, zu der auch das Investmentbanking zählt. Aber nun solle die "kundenfokussierte Strategie der Investmentbank" beschleunigt werden. Im Klartext: Alles, was dem Kerngeschäft des Wealthmanagement nicht unmittelbar dient, kommt auf den Prüfstand.

Genannt werden als Kernbereiche das "Beratungs- und Kapitalmarktgeschäft sowie die Handels- und Speziallösungen für Kunden." Die Bank wolle damit auch den erhöhten Kapitalanforderungen gerecht werden. Es dürfte vor allem Einschnitte im kapitalintensiven Handel mit Devisen- und Anleihe-Geschäft geben, der Sparte, die im angelsächsischen Sprachgebrauch kurz FIIC heißt. Allen Anschein nach will Grübel für eine Strategie mit solch einer Investmentbank XXS nicht zur Verfügung stehen.

Im Vorfeld der UBS-Verwaltungsratssitzung waren Beobachter und UBS-Insider davon ausgegangen, dass Konzernchef Grübel sich für eine Weiterführung des Investmentbanking in seiner bisherigen Struktur starkmachen würde, wenn auch in einem verkleinerten Rahmen. Für Grübel sei ein einzelner Unfall kein Grund, die ganze Strategie über den Haufen zu werfen, hatten Insider Reuters gesagt. Dagegen hatten Analysten wiederholt gefordert, UBS müsse die schlecht funktionierende Sparte stark zurückfahren.

Führungskrise droht
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2 Kommentare zu "Spekulationsskandal: UBS-Chef Grübel zieht die Konsequenzen"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • ...wobei man den Froschfresserbanken, zugute halten kann - wenn man Franzose ist - , dass Sie französiche Interessen verfolgen. Deutsche und Schweizer Grossbanken sind schon lange vom angelsächsischen Filz unterwandert und berücksichtigen US & UK Interessen.
    So blöd es klingt, der Vorfall bei UBS jetzt, wäre die Gelegenheit die Weichen neu zu stellen und das angelsächsische Nichtskönnergesindel vor die Tür zu setzen.
    Aber die anglophilen Banker werden den Zug wieder abfahren lassen.

  • Guten Tag,... Ich bin mir bewusst dass jemand wie Ich, der fuer die Froschfresser gearbeitet hat;.... vorsichtig sein soll wenn es um andere Banken geht. Jedoch, Ich habe als junger Mann ( es ist sehr lange her ) geglaubt Schweizer Banken waeren besser, ehrlicher und weitsichtiger als die nichtznutzigen und betruegerischen Franzosen. Leider sah sogar ein Blinder mit Scheuklappen schon seit Jahren dass die Schweizer genau solche Scheisskerle waren wie wir. Da es Gott nicht gibt;... moege der Teufel uns richten. Besten Dank

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