Spoofing JP Morgan vor Zahlung von einer Milliarde Dollar wegen Marktmanipulation

Dem Finanzinstitut wird vorgeworfen, Kaufaufträge vorgetäuscht zu haben, um Preise zu beeinflussen.
Die US-Bank JP Morgan zahlt einem Insider zufolge rund eine Milliarde Dollar, um Untersuchungen der US-Behörden wegen Marktmanipulationen beizulegen. Dabei gehe es um Verfehlungen an den Metall-Märkten und bei Anleihen, sagte eine mit der Sache vertraute Person am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters.
JP Morgan werde von den US-Behörden „Spoofing“ vorgeworfen. Dabei täuscht ein Händler einen Kaufauftrag nur vor, um Preise in eine für ihn gewünschte Richtung zu lenken. Der Vergleich könne noch in dieser Woche bekanntgemacht werden.
Die Praxis des Spoofing wurde 2010 ausdrücklich verboten. Zwar ist das Einreichen und anschließende Stornieren von Aufträgen nicht per se illegal, es darf jedoch nicht Teil einer Strategie sein, um andere Händler zu überlisten.
Die Einigung der Regierung mit JP Morgan dürfte nach Bloomberg-Informationen zu keinerlei Einschränkungen ihrer Geschäftspraktiken führen. Es wird wohl erwartet, dass JP Morgan Fehlverhalten zugeben wird.
Bereits im vergangenen Jahr gab es Strafanzeigen wegen Marktmanipulation gegen mehrere JP-Morgan-Mitarbeiter, darunter der ehemalige Leiter der Edelmetallabteilung, Michael Nowak. Die Beschuldigten sollen den Anschuldigungen zufolge den Terminmarkt für Edelmetalle über Jahre hinweg systematisch manipuliert haben. Nowak und drei weitere Angeklagte weisen die Schuld von sich.
Es ist nicht das erste Mal, dass JP Morgan sich mit Manipulationsvorwürfen beschäftigen wird. 2015 war die Bank der Währungsmanipulation beschuldigt wurden. Sie bekannte sich in einer Kartellangelegenheit schuldig und zahlte dem Justizministerium eine Geldstrafe von 550 Millionen Dollar. Die Bank zahlte auch Strafen an US-Regulierungsbehörden.
Mehr: JP Morgan entlässt mehrere Mitarbeiter nach Missbräuchen bei der Vergabe staatlicher Gelder.
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