Staatshilfe zurückzahlen ING will erst die Niederlande bedienen
Frankfurt Die ING konzentriert sich mit Umstrukturierungen und Verkäufen auf die Rückzahlung von Staatshilfen in Milliardenhöhe. Der niederländische Finanzkonzern will schon in diesem Jahr einen beträchtlichen Teil der Krisenhilfen aus dem Jahr 2008 zurückzahlen.
Der Bank- und Versicherungskonzern ING hat im vergangenen Jahr die Ertragswende geschafft. Die Gruppe verdiente 3,22 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 935 Millionen zu Buche stand. Eine Dividende werde die Gruppe aber nicht zahlen. Vorrang habe zunächst, die Staatshilfe an die niederländische Regierung zurückzuzahlen, begründete ING dies. Außerdem passe eine Ausschüttung an die Aktionäre nicht in das finanzielle Umfeld und zu den regulatorischen Anforderungen.
Die Banksparte habe sich weiter stark entwickelt, erklärte ING. Im Versicherungsbereich sprach das Management von "frühen Verbesserungen". Nach wie vor leidet die Sparte unter hohen Abschreibungen in den USA. Im vergangenen Jahr kam ein Betrag von knapp einer Milliarde Euro hinzu. Ursache dafür ist das Geschäft mit neuartigen Altersvorsorgeprodukten, den Variable Annuities. Viele Anbieter hatten diese vor allem Amerika stark verkauften Produkte falsch kalkuliert und waren von der Finanzkrise überrascht worden.
In diesem Jahr will das Management die Aufspaltung des Finanzkonzerns weiter vorantreiben. Das Bank- und Versicherungsgeschäft seien inzwischen formal getrennt worden. Nun sollen zwei getrennte Versicherungsunternehmen an die Börse gebracht werden. Außerdem will ING unbedingt die Staatshilfe zurückzahlen.
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