Stellenabbau Weber richtet UBS neu aus

UBS-Präsident Axel Weber.
Zürich/London Seit Mai ist der Präsident bei UBS bei der Bank: Axel Weber. Seit dem baut er die Schweizer Großbank um. Nun macht er sich offensichtlich auch ans Aufräumen - und fängt bei den Stellen an. Das Investmentbanking soll drastisch verkleinerst werden. Bis 2015 könnten rund 10 000 Stellen wegfallen, berichtet der "Spiegel" und die "Financal Times". Die UBS hat derzeit 63 000 Beschäftigte. Am Dienstag legt UBS die Quartalszahlen vor. Dann soll der Stellenabbau auch offiziell verkündet werden und die neue Strategie für die Bank.
Wesentliche Teile des Investmentbanking sollen abgespalten und abgewickelt werden, berichtete der „Spiegel“. Dabei gehe es um Vermögenswerte von mehr als 100 Milliarden Franken. Betroffen seien der Anleihen- und Derivatehandel, die nach neuen Vorschriften besonders viel Kapital binden. Die UBS wolle sich künftig im Investmentbanking auf die Vermögensverwaltung und das Geschäft mit Privatkunden konzentrieren. Deutschland ist laut Magazin von dem Stellenabbau kaum betroffen, besonders viele Jobs sollten dagegen in London, New York und in der Schweiz wegfallen.
Erst Mitte Oktober hieß es in einem Zeitungsbericht, um die Kosten weiter zu senken, könnten bei der UBS bis zu 2000 der zuletzt noch 8200 IT-Stellen wegfallen. Dies hatte die Schweizer Zeitung „Tages-Anzeiger“ unter Berufung auf interne Dokumente berichtet. In dem Bericht war zudem darüber spekuliert, dass Ermotti nicht nur in der Informationstechnologie weiter sparen wolle, sondern die Kosten auch in anderen Sparten weiter gedrückt werden sollen.
Seit Anfang 2008 war die Zahl der UBS-Angestellten bereits um rund 20 000 auf zuletzt etwas mehr als 63 000 gesunken. Die Bank ist einer der größten Verlierer der Bankenszene in der Finanzkrise und befindet sich seitdem in rauem Fahrwasser. In den Jahren 2007 und 2008 häufte sie Verluste von rund 28 Milliarden Franken an und musste deshalb im Gegensatz zur Credit Suisse vom schweizerischen Staat vor dem Kollaps gerettet werden. Viermal musste die UBS ihr Kapital erhöhen. Hinzu kam ein Steuerstreit mit den USA, der das Image der Bank beschädigte.
UBS-Chef Ermotti hatte angekündigt, den Stellenabbau seines Vorgängers Oswald Grübel forcieren zu wollen. Vor allem im Investmentbanking sollten mehr Stellen wegfallen, als noch von Grübel geplant. Dieser hatte im Sommer 2011 angekündigt, die Kosten bis 2013 um zwei Milliarden Franken senken zu wollen. Damals war von 3500 Stellen die Rede - Ermotti legte dann im Herbst noch einmal 400 Stellen im Investmentbanking drauf.
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Kann man auch positiv sehen: 10.000 Menschen wird die Möglichkeit gegeben, sich einen gesellschaftlich akzeptierten Beruf zuzulegen.
ich verstehe immer wieder nicht wie dumm manche Großkonzerne umstrukturieren, d.h. dabei Vermögenswerte verbrennen. Wenn ich vorhabe ganze Sparten zu veräußern, dann mache ich aus dem hässlichen Entlein eine hübsche Braut und kassiere am Ende sogar noch eine Mitgift. Aber die UBS stubbst das hässliche Entlein einfach in den Brunnen (Wie so viele Großkonzerne es machen).
Vielleicht sollten mal die Banker bei ihren Industriekunden nachfragen wie man ungeliebte Sparten richtig loswirft (z.B. Siemens mit Epcos, Infineon, die Mobilfunksparte und Benq, Computer und Fujitsu, Netztechnik und Nokia, usw.). Ich glaube die einzige Großbank, die es zumindestens versucht hat ihre Sparten halbwegs clever lostreten war die Citigroup (Betonung liegt auf "versucht"). Und dann halt noch die Insolvenzverwalter von AIG und Lehmann.