Straferlass aufgehoben Santander-Chef drohen Sanktionen

Gilt wieder als vorbestraft: Der Chef der spanischen Großbank Santander, Saenz.
Madrid Der Chef der spanischen Großbank Santander hat wieder Ärger mit der Justiz: Das Gericht befand einstimmig, dass Saenz die Konsequenzen aus seiner Verurteilung aus dem Jahr 2009 wegen falscher Anschuldigungen gegen Kreditnehmer als Chef der Santander-Tochter Banesto im Jahr 1994 tragen müsse. Damit gilt Saenz wieder als vorbestraft.
2009 war Saenz zu einer dreimonatigen Haftstrafe und einem ebenso langen Berufsverbot verurteilt worden. Dagegen hatte er Berufung eingelegt und war 2011 vom damaligen Ministerpräsidenten Jose Luis Rodriguez Zapatero begnadigt worden. Den damit verbundenen Erlass der Haftstrafe ließen die Richter nun in Kraft, zum Berufsverbot äußerten sie sich hingegen nicht.
Die Folgen für Saenz waren zunächst unklar. In den meisten Fällen untersagt das spanische Recht verurteilten Bankern zumindest zeitweilig die Ausübung ihres Berufes. Die aus dem Jahr 1995 stammenden Regeln werden aber gerade geändert. Künftig soll die spanische Notenbank das letzte Wort bei der Entscheidung über ein Berufsverbot haben. Die Notenbank wollte sich nicht zu dem Fall äußern, ebenso wenig Wirtschaftsminister Luis de Guindos. Dieser sagte lediglich, er respektiere die Gerichtsentscheidungen.
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