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Streit bei WestLB-Nachfolgerin Portigon Vorstandschef Franzmeyer muss gehen

Kai Wilhelm Franzmeyer muss gehen. Der bisherige Portigon-Chef verliert nach dem Streit um die Privatisierung der Dienstleistungstochter PFS seinen Posten. Die PFS soll nun Teil der WestLB-Bad-Bank EAA werden.
12.08.2015 - 21:00 Uhr Kommentieren
Portigon-Chef Kai Wilhelm Franzmeyer muss gehen. Quelle: dpa
Nach Streit um Dienstleistungstochter

Portigon-Chef Kai Wilhelm Franzmeyer muss gehen.

(Foto: dpa)

Düsseldorf Bei der WestLB-Nachfolgerin Portigon muss Vorstandschef Kai Wilhelm Franzmeyer im Streit um einen Verkauf der Dienstleistungstochter PFS gehen. „Wir trennen uns mit sofortiger Wirkung von Herrn Franzmeyer“, sagte Portigon- Aufsichtsratschef Friedhelm Plogmann am Mittwoch in Düsseldorf. Hintergrund sei, dass Franzmeyer für eine Privatisierung der Portigon Financial Services (PFS) eingetreten sei, der Aufsichtsrat aber eine Verschmelzung der PFS mit der WestLB-Bad-Bank EAA wolle.

Letztere solle nun zum 15. September erfolgen. Ein Verkauf erscheine dem Aufsichtsrat zu risikoreich. „Das Thema WestLB kann abgeschlossen werden“, unterstrich der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans. „Dieser Prozess darf nicht gefährdet werden.“

Die WestLB, einst das Flaggschiff der deutschen Landesbanken, musste nach langem Streit mit der EU-Kommission um öffentliche Beihilfen auf Anordnung der Brüsseler Behörde zerschlagen werden. Portigon, eines der Nachfolge-Institute, liegt im Besitz des Landes NRW und muss Teile der WestLB-Erbmasse abwickeln. Die Servicetochter PFS bietet anderen Banken Dienstleistungen wie die Abwicklung fauler Kredite an. Sie hatte aber nur einen Kunden gefunden - die Erste Abwicklungsanstalt (EAA), die den Löwenanteil des WestLB-Erbes verwertet, unter anderem milliardenschwere Risiko-Papiere.

Der Vertrag der PFS mit der EAA läuft 2016 aus. Plogmann zufolge hätte er dann nach dem Willen der EU-Kommission europaweit neu ausgeschrieben werden müssen. Spätestens bis Ende 2016 hätte die PFS nach Auflagen der EU-Kommission auch verkauft werden müssen. Dies würde aber die Arbeit der EAA gefährden, warnte Walter-Borjans.

„Eine Privatisierung wäre wenig erfolgreich, wenn zugleich auch der Vertrag neu ausgeschrieben werden muss“, betonte auch Plogmann. Deshalb solle nun die PFS mit knapp 560 Mitarbeitern auf die EAA übertragen werden. Für die EAA hat das aber auch Folgen - der Verkaufswert der PFS war mit bis zu 300 Millionen Euro angesetzt.

Franzmeyer, der von der Hypo Real Estate gekommen war, gehörte dem Portigon-Vorstand seit August 2012 an. Im April 2014 übernahm er den Chefsessel, sein Vertrag lief eigentlich noch bis Ende 2016. Wer darauf jetzt Platz nehmen soll, muss rasch entschieden werden, denn Portigon hat aktuell nur noch einen Vorstand. Ein Nachfolger Franzmeyers solle „schnellstmöglich“ gefunden werden, kündigte Plogmann an.

  • rtr
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