Structured Notes EZB-Maßnahmen beeinflussen Bankenfinanzierung

Die EZB hat den Markt für Anleihen und Derivate ordentlich durcheinander gewirbelt.
Die vielen konjunkturfördernden Maßnahmen der EZB und auch ihrem amerikanischen Gegenstück FED haben Einfluss auf die Finanzierungsmaßnahmen von vielen Geldinstituten. Betroffen sind zum Beispiel die deutsche Bank und die DZ Bank, aber auch die Schweizer UBS.
Der Hintergrund: Die Konjunkturpakete hatten zuletzt die Emissionen von Unternehmensanleihen auf ein Allzeithoch geführt und gleichzeitig den weltweiten Markt für so genannte Structured Notes untergraben. Bei diesen Produkten werden reguläre Anleihen mit Derivaten gebündelt. Das Emissionsvolumen von solchen Structured Notes ist zuletzt auf das niedrigste Niveau seit dem Jahr 2003 gefallen.
Die beiden deutschen Branchenriesen Deutsche Bank und DZ und ihr Schweizer Konkurrent UBS führen die Emissionen von rund 68,6 Milliarden Dollar in Europa und in Asien im laufenden Jahr bislang an - was deutlich unter dem Volumen von 97,8 Milliarden Dollar liegt, welches im selben Zeitraum des vorangegangene Jahres beobachtet worden war. In den USA liegt das Emissionsvolumen sogar nur bei 34 Milliarden Dollar - das ist der niedrigste Wert, der seit dem Beginn der Datenermittlung durch die Nachrichtenagentur Bloomberg überhaupt je gemessen worden ist.
Das unbegrenzte Kreditprogramm von EZB-Präsident Mario Draghi und die rund 2,4 Billionen Dollar schweren Anleiheaufkäufe der US-Notenbank Federal Reserve dienten dazu, die Konjunktur wieder anzutreiben. Durch die Maßnahmen sanken die Finanzierungskosten für Unternehmen auf ein Rekordtiefs. Gleichzeitig wurden durch die Konjunkturspritzen auch Banken und Investoren mehr Geld in die Hand gegeben, eine Anregung zum Kauf von festverzinslichen Wertpapiere.
Darunter leiden die Structured Notes. Durch die Konjunkturmaßnahmen wurde es für die Banken billiger, sich Geld an anderen Stellen zu besorgen - die Renditen der Structured Notes wurden so in Mitleidenschaft gezogen.
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